Lars Fenin – Er ist bereits seit den Neunzigern beim Label Shitkatapult aktiv, war somit seit Anbeginn dabei und hat neben dem großartigen Debütalbum „Grounded“ noch einige weitere EPs und Remixes veröffentlicht. Mit „Been Through“ bringt Fenin dieses Jahr nun sein zweites Album heraus und kann wieder einmal mit minimalistischem Berliner Electro überzeugen – Doch auch der Dub-Einschlag kommt auf diesem Album nicht zu kurz.
Die Musik, die dem Hörer auf dieser Platte begegnet, ist nämlich im Prinzip das, was man von Fenin kennt, nur mit zusätzlichen Aspekten versehen. Auf dem 2005er-Debüt wurde noch sehr viel wert auf die reine Musik gelegt, so liegt der Fokus dieses Mal auch auf der Atmosphäre, die durch Gesang und Texte transportiert werden kann. Und exakt diese Atmosphäre ist auf dem Cover der Platte schon ziemlich gut eingefangen: Mysteriöse Person, schemenhafter Anriss der Umgebung und dazu ein Sonnenuntergang. Diese Musik ist eben nicht hektisch. Was nicht automatisch heißen soll: Ruhig. Sondern: Bestimmend entspannend.
„Been through“ ist ein weitere Beweis für Fenins Talent, was minimalistischen Electro angeht. So wummert es hier wieder aus den Boxen, die Bassdrum lässt die Köpfe nicken und die Beats plänkeln grenzenlos durch die Lüfte. Doch wäre Fenin nicht Fenin, wenn er diesmal nicht auch wieder versuchen würde, den perfekten Schnittpunkt zwischen eben angesprochenen Sounds und afrikanischem Dub, bzw. Reggae zu finden. Das Ergebnis dieser Überkreuzung sind groovende Songs, die zum, verzeiht mir dieses Wort, chillen, veranlassen.
Doch bei den Gesangparts greift Lars Fenin niemals selbst zum Mikrofon, dafür holt er sich stets Unterstützung. Auf diesem Album hat er vier der Tracks mit Gorbi aufgenommen, einem Berliner Sänger, welcher aus Ghana stammt. Dieser Aspekt lässt das ganze wirklich jamaikanisch wirken, sehr authentisch. Für den Titel „Complain“ holte Fenin sich Scorcha mit ins Boot, ebenfalls jamaikanischer Abstammung. Und der entstandene Tune ist wohl der „most reggae“ auf der Platte. Durchgängig der rhythmische Gesang, verleitet zum Tanzen.
Doch letzten Endes, was soll das Drumrumgerede, kurz und knapp: Electronica, Dub und Lars, die drei können eben ganz gut zusammen. Empfehlenswert!
„Like a computer I am the main frame.“
VÖ: „Been Through“ erscheint am 16.05.2008 auf Shitkatapult.