Fuck Buttons ist ein Duo aus Bristol. Vergangenes Jahr brachten sie ihr Debüt „Street Horrsing“ auf den Markt und überraschten zuletzt mit einem großartigen Remix des Songs „If I Had A Heart“ auf der Singleauskopplung von Fever Ray. Bereits in diesem Jahr ziehen sie nun mit ihrem zweiten Longplayer nach. „Tarot Sport“ festigt den faszinierenden Eindruck, den man bis dato von der Band gewinnen konnte.
Die beiden Köpfe hinter dem Projekt, Andrew Hung und Benjamin John Power, verfolgen weiterhin den Stil, der sich auf dem ersten Album bewiesen hat. Fuck Buttons machen elektronische Musik. Spannende, aufregende, aufwühlende elektronische Musik. Es geht ihnen dabei aber nicht um den dicksten Bass oder die zwingende Tanzbarkeit. Sondern es geht ihnen darum, mit den Möglichkeiten, die diese Art von Musik bietet, herumzuexperimentieren und neben der bekannten Noisewall vor allem tiefgängige Melodien zwischen die Störgeräusche zu zaubern. Dazu verwenden sie kaum voreingestellte Plugins, ein Großteil des Albums ist aus selbst eingespielten Synthesizern und Gitarrenriffs erstellt.
Was man bei „Tarot Sport“ allerdings ein wenig vermisst, sobald man den Vorgänger „Street Horrsing“ kennen und schätzen gelernt hat: Den Gesang, bzw. das ‚Geschrei‘. Auf dem Debüt wurden in vielen Songs immer wieder verzerrte Stimmen eingebaut, was speziell den lauteren Teilen der Musik gut zu Gesicht stand. Aber da „Tarot Sport“ von der Grundstimmung her sowieso fröhlicher ist, kann man auch nachvollziehen, dass diesmal der geschriene Gesang den ausgeprägteren euphonischen Parts weichen musste.
Auf „Tarot Sport“ ist im übrigen selten ein Song kürzer als zehn Minuten. Und die Tracks danken es! Sie finden ausreichend Zeit, um sich zu entfalten und werden trozdem nie langweilig – Eine Gratwanderung, die nicht jede Band so überzeugend hinbekommt. Wer auf melodiöse Noise-Experimente steht und auf Gesangspuren auch gut und gerne mal verzichten kann, der wird sich bei den Fuck Buttons rundum aufgehoben fühlen.
VÖ: Am 12.10.2009 auf ATP Recordings.