Der Traum von einem Paradies ist mit einem Schnippen im Jahr 2077 geplatzt, als die Wunderschöne Welt in einem Nuklearkrieg nieder gemacht wurde. Wo einst die schönsten Architekturen strahlten, beherrschen nun Schutt und Asche das Bildnis von Washington. Unser Vater hat in einer Nacht und Nebel Aktion den Schutzbunker verlassen aber warum sollte man seinen gut gesicherten Schutzbunker verlassen? Das Einzige, was jetzt noch zählt, ist, dass wir unseren Vater in dieser Kaputten Welt finde koste es was es wolle. So beginnt das neuste Abenteuer aus der Fallout-Reihe, dessen neuster Teil bei Ubisoft am 17. November 2008 erschienen ist.
Jede Geschichte fangen mit einer kleinen Vorgeschichte an. Bei Fallout 3 beginnt diese mit unserer Geburt. Aus dem Blickwinkel der Mutter, erleben wir live die Geburt unseres Charakters (wählbar ob männlich oder weiblich). Dank eines Charakter-Editor können wir unseren Charakter so erstellen wie man mit ihm die nächsten Stunden (oder Tage) verbringen möchte. Für Rollenspiele dieser Größe nichts besonderes, aber eine fantastische Einleitung. Doch dann: etwas geht schief. Kindergeschrei und das beunruhigende Piepsen des Herzmonitors, hektischen Rettungsversuche des Klinik-Personals. Weißes Licht.
Sprung in die Zukunft
Wir stecken in einem Kinderlaufstall und Bewegung, Blickrichtung und Interaktion werden uns beigebracht. Auf Knopfdruck wechselt man entspannt von der Ego- in die Third-Person-Perspektive. Wie es sich für ein RPG gehört, muss ein Charakter durch verteilen von Punkte in seinen Fähigkeiten aufgebaut werden. Das Charaktersystem wird an Hand eines Buches erklärt welches man vom Vater geschenkt bekommt. „Du bist S.P.E.C.I.A.L.“ (Strength, Perception, Endurance, Charisma, Intelligence, Acrobatics, Luck) steht auf dem Einband, versehen mit lustigen Zeichnungen was das Charaktersystem erklärt.
Sieben Jahre später
Wir landen auf unserem zehnten Geburtstag, bei dem wir schon gleich merken, dass wir nicht gerade beliebt sind. Da dies aber ein wichtiger Tag für unseren Charakter ist, bekommen wir von unserem Vater den Pipboy 3000. Ein Handgelenkscomputer, der Karten, Missionsziele, Status-Anzeigen und das Inventar beinhaltet. Etwas schwierig zu bedienen, aber mit der Zeit werdet ihr beste Freunde. Das Kampfsystem wird uns auch gleich vorgeführt. Mit dem Luftgewehr gehen wir auf Rattenjagd und wir entscheiden selbst, ob wir in Echtzeit oder mit dem V.T.A.S (Vault-tec Assisted Targeting System) Zielsystem die Mistviecher zerlegen. Hinter dieser Abkürzung steckt ein komplexer Modus, der das Geschehen extrem verlangsamt und euch Zeit lässt, in Ruhe die einzelnen Körperpartien des Ziels an zu visieren. Über Armen, Köpfen, Beinen zeigt eine Prozentzahl die Wahrscheinlichkeit eines Treffers an und ein grüner Balken stellt ihre Lebensenergie da. Dadurch ist es möglich den Gegner systematisch außer Gefecht zu setzen.
Sechs Jahre später
In diesem Abschnitt beginnt die eigentliche Tiefe der Geschichte.
Wir befinden uns im „jetzt“ und leben als 16-jähriger im Vault 101. Ein Bunker, der ein paar Privilegierte vor der atomaren Katastrophe gerettet hat, die im Jahr 2077 die Erde in eine verstrahlte Wüste verwandelte.
Als 16 Jähriger stehen wir nun vor einem Test, der entscheiden soll, welche Sekundär-Fähigkeiten sich im Verlauf weiter entwickeln sollen. Aggressive Antworten steigern das Waffen Talent, schüchterne Antworten stärken die Verhandlungstaktik. Antwortet ihr wie ein Freak werdet ihr in Zukunft besser mit der Technik umgehen können und Computer hacken. Wenige Tage später kommt es zum Zusammenbruch. Unser Vater ist aus dem Vault ohne Nachricht geflüchtet. Das ganze Netz im Bunker bricht in sich zusammen und die Situation eskaliert. Es heißt für uns nur raus hier.
Der erste Schritt aus dem Bunker ist auch der erste Schritt auf dem Weg ins neue Leben. Gerade noch in einer Mauerhöhle, werden wir mit dem ersten Blick über den Tellerand in einer komplett anderen Welt gestoßen. Trümmer, Leere. Eine Erde wie sie nicht hässlicher sein kann. Aus bunt wurde grau und in dieser Welt bewegen wir uns ab jetzt auf der Suche nach unserem Vater.
Dieser scheußlicher Abschnitt ist der neue Anfang. Ein Welt wie sie nicht schlechter sein könnte. Eine Zivilisation voll gepackt mit Mutanten, manipulierten Tieren und Gesindel, verwandeln jede Reise zu einem Akt der Verzweiflung.
Grafik und Details
Auf dem ersten Blick ist die Grafik eher auf einem durchschnittlichem Niveau. Im Vergleich zu Oblivion bleibt sie auf der Strecke. Aber das macht nichts weil auf dem zweiten Blick ist doch der 50er Jahre Look der einen gewissen harmonischen Eindruck hinterlässt, was den Detailgrad sowie das späte einblenden von Objekten angeht. Die schwächere Kantenglättung sowie die brüchigen Schatten auf der XBox sind „Krankheiten“ die wohl nie behoben werden.
Fazit
Neben der riesen Welt, in der man sich in Fallout bewegt, genau wie die geniale Einleitung und der komplexen Charakterentwicklung gibt es zudem außer ein paar kleinen Mängel wie etwa schwaches KI-Kampfverhalten, die Mimik und die Animationen, die nur Durchschnitt sind, gibt es nichts an Fallout 3 auszusetzen. Wer Rollenspiele mag, wird es nach Fallout noch mehr Lieben.