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Haldern Pop Festival | 09.08. – 11.08.2012 | Haldern

Haldern Pop Festival | 09.08. – 11.08.2012 | Haldern

Haldern Pop Festival | 09.08. – 11.08.2012 | HaldernIch muss an dieser Stelle direkt zugeben, dass ich noch nie auf einem 29. Geburtstag war und auch nicht sagen kann, wie diese vonstatten gehen. Ein wenig stelle ich es mir so vor, dass viele Dinge dabei auf Sparflamme laufen, schließlich steht die große 30 kurz bevor und man spart sich auf für dieses zeitnahe Fest. Gut, fragt man sich nun zu Recht, was soll dieses Gerede über Geburtstage? Nun, liebe Leser, das Haldern Pop fand dieses Jahr zum 29. Mal statt und ein wenig hatte ich die oben angesprochene Befürchtung, dass man sich dieses Jahr noch einmal ein wenig ausruht. Dass sich das Haldern Pop Festival 2012 vielleicht gerade deswegen zu einem der schönsten der letzten Jahre entwickelte, damit konnte im Vorfeld jedoch nicht gerechnet werden…

Das Wetter ist recht gut geraten. Der Kirchturm träumt vom lieben Gott. Die Stadt riecht ganz und gar nach Braten und auch ein bißchen nach Kompott. Am Sonntag darf man lange schlafen. Die Gassen sind so gut wie leer. Zwei alte Tanten, die sich trafen, bestreiten rüstig den Verkehr. Sie führen wieder mal die alten Gespräche, denn das hält gesund. Die Fenster gähnen sanft und halten sich die Gardinen vor den Mund. Der neue Herr Provisor lauert auf sein gestärktes Oberhemd. Er flucht, weil es so lange dauert. Man merkt daran: Er ist hier fremd. Er will den Gottesdienst besuchen, denn das erheischt die Tradition. Die Stadt ist klein. Man soll nicht fluchen, Pauline bringt das Hemd ja schon! Die Stunden machen kleine Schritte und heben ihre Füße kaum. Die Langeweile macht Visite. Die Tanten flüstern über Dritte. Und drüben, auf des Marktes Mitte, schnarcht leise der Kastanienbaum.
(Erich Kästner: Kleine Stadt am Sonntagmorgen)

DONNERSTAG

Den Anfang machen dieses Jahr ICEAGE. Kann man nicht wirklich mögen. Ich jedenfalls, denn diese arroganten Bastarde schreiben sich Hardcore mit einem dicken „Post-“ auf die Fahnen und wissen wahrscheinlich selber nicht genau, was es bedeutet. Verwöhnte arty UK-Schnösel, bestimmt auch deswegen NME-Liebling. Next! Und da macht sich schon vorher ein Gerücht breit. Kommen sie wirklich? Ja? Jemand, der wen mit Backstage-Pass kennt, sagt das also? Gut, dann muss es wahr sein. Ist es dem Fall auch, denn die neue Biergartenbühne wird eröffnet von KRAFTKLUB, die sich im Programmheft noch als „t.b.a.“ getarnt haben. Da feiert dann also vor allem die Dorfjugend den Hype um die Band aus Karl-Marx-Stadt. Und das mit Recht! Es gibt Künstler, die stehen trotz des großen Erfolgs mit einem Lächeln auf der Bühne, das keinerlei Arroganz ausstrahlt, sondern die Freude symbolisiert, mit der die eigene Musik gemacht wird. Die machen das, weil sie Spaß dran haben und würden es auch ohne Erfolg durchziehen. Liebe Freunde von Iceage, hier bitte einiges abschneiden.

Willis Earl Beal

Euphorisiert geht es dann erst einmal zum HANDBROTSTAND. Ja, an dieser Stelle muss ein bisschen Werbung sein, denn schließlich wurde im Vorfeld des diesjährigen Festivals verkündet, dass sich die kulinarische Ausgangslange auf dem Gelände verbessern wird und was soll man sagen, es ist genau der Fall. Falafel, Handbrot, Niederländische Pommes, Pasta und noch vieles mehr. Das muss auch in diesem Bericht gewürdigt werden.
Ein leckeres Handbrot später also eile ich zum Spiegelzelt. WILLIS EARL BEAL bezaubert, nein, begeistert, auch nicht richtig, wütet mit purer Emotion über die Bühne und hinterlässt verbrannte Erde. Dieses Bild passt, denn wie es dieser stimmgewaltige Soul-Sänger schafft, nur alleine durch ein Tonbandgerät begleitet, aus Lo-Fi ein Kammerspiel der Gefühle zu machen, ist gewaltig. „Fuck it, god bless you all„. Wer solche Sätze sagt, kann nur mein Freund sein. JAMIE N COMMONS hingegen macht es einem eher schwerer, ihn zu mögen. Er hat seine musikalischen Vokabeln gelernt und zur Perfektion getrieben, aber eben diese macht es dann auch kaputt. Er bricht nicht aus und das will man eben manchmal auch. Gut, im Gegensatz zu THE WAR ON DRUGS, die auf der Biergartenbühne weitermachen, ist das dann doch schon relativ erfrischend, denn hier erhält man nun leider ernüchternden Einheitsbrei. Alte Männer ohne Spielfreude. Muss nicht sein.

Apparat

Wenn schon alt, dann auch direkt CHARLES BRADLEY. Ein ehemaliger Koch aus NYC, der an seinem Traum Musik zu machen festgehalten hat und nun mit seiner Band zusammen durch die Welt tourt. James-Brown-Soul in beeindruckender Manier, sodass man von der ersten Sekunde an begeistert ist. An manchen Stellen ein zu großer „I love you all„-Overkill, aber wenn er dann beim letzten Lied von der Bühne in die Menge steigt und alle Zuschauer umarmt, die es zulassen, ist das alles vergessen. Beseelt geht es dann aus dem Spiegelzelt wieder zur Biergartenbühne, um APPARAT zu fröhnen. Der letzte Auftritt des ersten Festivaltages. Da schwingt in jedem seiner elektronischen Klänge natürlich ganz leise „Berlin, Berlin, Berlin“ mit, aber zu dieser späten Stunde lässt man das zu und tanzt ausgelassen unter dem unbedeckten Nachthimmel.

Fazit zum Donnerstag: Mit Willis Earl Beal und Charles Bardley habe ich schon zu Beginn meine musikalischen Höhepunkt für das Wochenende gefunden. Da lege ich mich direkt fest. Jamie N Commons sperren wir einfach mal einen Tag mit den beiden und drei Flaschen Jack Daniels in einen Raum, damit die ihm die Perfektion austreiben, während Iceage emotionslos vor der Türe stehen und niemanden reinlassen. Gerade ersteres haben sie schließlich schon unter Beweis gestellt. Sonstige Nachrichten zur aktuellen Lage der Nation Haldern: Die neue Biergartenbühne macht sich bezahlt und die Beschwerden über die unertragbare Warterei vor dem Spiegelzelt am ersten Festivaltag scheinen Geschichte zu sein. Da verlässt man das Gelände mit Vorfreude auf die nächsten Tage, während ein leckeres Handbrot den Bauch füllt und wärmt. Gute Nacht.

FREITAG

Ausgeschlafen und mit der Sonne im Nacken geht es in Richtung Haldern Pop Bar, um dort den Österreicher EFFI zu genießen. Ukulele, Surfer-Laune, erinnert in manchen Teilen dann auch wirklich an Jack Johnson, aber eben mit sympathischerem Akzent. Genau das richtige für den Einstand in diesen Festival-Freitag. Und doch verlässt man nach kurzer Zeit wieder das Dorf in Richtung Festivalgelände, um zu sehen, ob man im Keusgen Tonstudio vielleicht noch einmal in den Genuss von Willis Earl Beal kommen kann. Auf Grund der geschätzten 54.7°C in der Sonne wird dieser Vorschlag allerdings vom Kollektiv verworfen. Bei diesen Temperaturen bleibt man lieber im windigen Schatten und zwängt sich nicht in überdachte vier Wände. Stattdessen geht es zur Hauptbühne, wo das heutige Programm mit dem Noise-Folk-Duo WYE OAK beginnt. Erinnert in der Konstellation „Mann am Schlagzeug und Frau an der Gitarre“ ein wenig an Blood Red Shoes, nur in sympathischerer Form. Dennoch verklingen ihre Melodien in der Nachmittagshitze und so wird einem erst im Nachhinein beim Durchhören ihrer Aufnahmen im KEXP-Studio klar, wie groß das hätte werden können.

Dan Mangan

Die danach folgenden OTHER LIVES muss man gesehen haben. Wird mir jedenfalls gesagt. Ich entschließe mich dafür, aber nach den ersten Liedern doch eher für Pommes Frittes. Selbst gemacht sind sie, perfekt frittiert und mit Liebe zubereitet. Und die süße niederländische Verkäuferin lächelt mir zu. Ja, so war das damals bei Other Lives. Dann doch lieber WHITE RABBITS. Das ist was für das Indie-Volk, für das man heutzutage eigentlich schon zu alt ist, aber es macht trotzdem Spaß. Zumal sich hier für Verzerrung, treibende Rhythmen mit zwei Schlagzeugern und einem Hauch Post-Punk entschieden wurde. Aktuelles Album heißt „Milk Famous„. Darf und sollte man einmal reinhören. Tanzt man dann eh auf der nächsten Party zu. Ob man dort auch auf DAN MANGAN auf der Playlist stoßen wird, bleibt zu hoffen, aber jetzt steht er erst einmal mit seiner Band auf der Hauptbühne und verzaubert alle Frauenherzen. Gut, meines auch, denn wie Dan Mangan es schafft, das Singer-Songwriter-Genre mit seinem Folk Rock aus Kanada so erfrischend zu erneuern, kann nur begeistern. Letztes Jahr habe ich seinen Auftritt im Spiegelzelt leider verpasst, dieses Jahr wird das alles nachgeholt und so kann man gar nicht anders, als einzustimmen: „Robots need love too / They want to be loved by you“.

Von einem ‚Nearly Everbodys Darling‘ geht es dann zum nächsten. THEES UHLMANN & BAND. Seine Bestätigung war für mich eine Überraschung, weil man sich bisher am Niederrhein nicht ganz GHvC-affin gezeigt hat. Umso mehr setzt Thees heute ein Zeichen, wieso er sich eine immer steigende Anzahl an Fans zusammenspielt. Zuerst mit Tomte und jetzt auf Solopfaden. Letzteres, muss ich trotz all der Liebe zu Tomte zugeben, steht ihm irgendwie besser und so präsentiert er sich auch auf der Hauptbühne. Die Faust in die Luft, die Mundharmonika griffbereit und dazu pure Euphorie für den Moment. Solange Thees Uhlmann Musik macht, werde ich den Kram lieben, weil das eben doch genau das ist, was man selber denkt. Liebeskreis! Für immer und immer wieder! Für Überraschung sorgt dann noch „XOXO“ von Buddy Casper auf der Setlist. Gutes Cover, kann man machen, zumal Thees ja eh den Refrain geschrieben hat. Mit „Die Toten auf dem Rücksitz“ wird sich dann verabschiedet, bedankt und persönlich ins Spiegelzelt geeilt, denn dort spielt NIELS FREVERT. Auch einer aus der guten deutschsprachigen Liederschmiede. Natürlich weniger nach vorne das alles, sondern mehr für’s Verweilen und einer Erkenntnis, die ich immer wieder feststellen muss: Es gibt keinen Mann auf der Bühne, der so verhaltend attraktiv ist wie Niels Frevert. Dazu noch Songtitel wie „Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn’s nicht meine ist„, seine leicht heiserne Stimme und mehr braucht es doch wirklich nicht.

Ben Howard

Da steht man dann auch bei BEN HOWARD erst einmal wieder skeptisch vor der Hauptbühne, frei nach dem Motto „Don’t believe the hype“. Seine Single „Keep Your Head Up“ konnte man schließlich zu Hauf im Radio genießen und da braucht es auch erst einmal ein paar Songs, bis man sich mitreißen lässt, von dieser Stimme, seinem Gitarrenspiel, diesen Melodien. Fun Fact: Ben Howard habe ich letztes Jahr im Spiegelzelt gesehen, war begeistert, habe dies dann aber anscheinend vergessen und stellte es erst wieder beim Auftritt fest. Im letzten Bericht nannte ich es „die Kunst mit einer einfachen Akustik-Gitarre und Cello und Schlagzeug im Rücken Städte einreißen zu können. Ansteckend und gleichzeitig beeindruckend.“ Gute Wortwahl, passt auch jetzt wieder.

Zum Schluss dann noch TWO DOOR CINEMA CLUB, die man auch schon einige Male empfohlen bekommen, aber noch nie gesehen hat. Kann man Indie nennen. Zwei Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug. Mehr braucht es ja dann auch nicht. Dazu einige Hits, zu denen man tanzen muss. Geht nicht anders und macht Spaß. Kompletter Abriss dann zum Schluss mit „I Can Talk“ und man verlässt kurz nach Mitternacht das Festivalgelände. Die Zeit vergeht mal wieder viel zu schnell.

Fazit zum Freitag: Ich sollte mal wieder mehr Indie-Platten hören. Und weiterhin gilt das CLICKCLICKDECKER-Motto: Niemand tanzt so kacke wie ich.

SAMSTAG

Samstag, letzter Festivaltag und dazu strahlender Sonnenschein, wie man ihn nur selten am Niederrhein kennt. Perfektes Festivalwetter möchte man sagen, mit einer wärmenden Sonne über den Köpfen und kühlendem Wind auf der Haut. Pathos gehört in viel mehr Wetterberichte. Ich bin dafür, wie auch für mehr sympathischere Songwriter wie Stefan HONIG aus Düsseldorf einer ist. Jahrelang war er selber Besucher des Haldern Pop Festivals und heute hat er die Ehre den Tag im Spiegelzelt zu eröffnen. Macht auch Sinn, weil sein Indie-Folk-Pop zu berühren weiß und sein Album „Empty Orchestra“ im September bei Haldern Pop Recordings erscheint. Bei den Informationen belasse ich es auch, denn nun soll sich jeder besser selber einen Eindruck machen. Am besten eignet sich dafür dieses bezaubernde Video der Kollegen des INTRO Magazins über Herrn Honig.

Der danach folgende NIGEL WRIGHT war für mich eine der Entdeckungen im Vorfeld des Festivals. Gerade einmal 18 Jahre alt und schon mit einer schweren Stimme beseelt, die einem die Nackenhaare in die Höhe treiben lässt. Noch ganz weiß er nicht, mit seinen Geschichten ein Publikum für sich zu gewinnen, wirkt an manchen Stellen zu schüchtern, aber das wird noch etwas ganz großes werden. Ich hoffe nur, er lässt sich Zeit. Bei den Herren von GRANT LEE BUFFALO ist es umgekehrt. Ihre große Zeit hatten sie bereits in den Neunzigern, das letzte Album kam 2001 auf den Markt und so langsam versuchen sie wieder ihren Weg zur Musik zu finden. Das erinnert an manchen Stellen an Neil Young und der Sound von Grant-Lee Phillips 12-saitiger Akustik-Gitarre ist genau das richtige für die Nachmittagshitze. Teil 1 der Trilogie „Alte Helden auf dem Haldern“ verspricht schon einmal sehr viel.

Patrick Watson

Es ist der letzte Festivaltag und so eile ich auch nicht mehr von Bühne zu Bühne, obwohl es Damien Jurado, tUnE-yArDs oder Megafaun sicherlich wert gewesen wären. Stattdessen geht es aber in der Zwischenzeit um Gespräche mit Freunden und die haben immer Vorrang, zumal die drei Bands eh mit dem Vorwissen hätten kämpfen müssen, dass gleich PATRICK WATSON auf der Bühne stehen wird. Zum vierten Mal beim Haldern Pop Festival und sein letzter Auftritt 2009 war für mich einer der Höhepunkte des damaligen Festivals. Ebenso gespannt bin ich natürlich, wie er sich heute schlagen wird. Und was soll man sagen? Dieser Mann gehört einfach auf eine Bühne. Mit welcher Spielfreude er es jedes Mal schafft, seine Songs in neue melodische Gewänder zu verpacken und dazu beispielsweise mit einem Lächeln darüber hinwegzusehen, dass sein Keyboard nicht funktioniert und den Song trotzdem spielt. „Well, it isn’t working, but it is still looking good.“ Da würden andere Künstler erst einmal warten, bis der Techniker dieses Problem gefixt hätte und damit vor allem die Geduld des Publikums strapazieren. „Luscious Life“ bleibt dabei natürlich immer noch ein Song, den man nur lieben kann, doch auch die Auswahl an Lieder aus seinem neuen Album „Adventures In Your Own Backyard“ wissen zu überzeugen. Vielen Dank, Herr Watson, für eine weiteres Mal Gänsehaut, Staunen, Lachen, Genießen. Eine Entdeckung für die ich dem Haldern Pop-Team stetig dankbar sein werde.

Kurzes Innehalten und dann geht es weiter mit THE MACCABEES aus Brighton, England. Bereits seit 2005 tummeln sie sich im Indie-Rock-Sektor, sind mir jedoch bisher aus dem Weg gegangen. Wieso eigentlich? Das ist an manchen Stellen so herrlich progressiv, dass es mal wieder eine Freude ist, die eigenen nicht vorhandenen Tanzfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ein musikalischer Vergleich fehlt mir in diesem Moment, aber ich bin begeistert. Kommt auf die Liste der Alben, die zu Hause auf jeden Fall Gehör finden müssen. Doch genug mit den Jungspunden unter 30, denn Teil 2 der Trilogie „Alte Helden auf dem Haldern“ steht bevor. THE AFGHAN WHIGS und das hätte ich auch so in Großbuchstaben geschrieben. In Europa wahrscheinlich eine der meist unterschätzten Rockbands hatten sie ihre erfolgreichste Zeit in den Neunzigern (siehe Grant Lee Bufallo) und so wird seit letztem Jahr an dem ersten neuen Album seit 1998 gearbeitet. Und ja, es ist eine Ehre nun hier vor der Bühne zu stehen, während Greg Dulli diese alten Hits spielt und einmal nicht die Lieder seiner anderen Projekte THE TWILIGHT SINGERS oder THE GUTTER TWISN. Ein wenig sprachlos ist man dann auch über die Energie, mit der hier aufgespielt wird, als ob es diese Pause von mehr als zehn Jahren nie gegeben hätte. Soul trifft auf Rock oder so ähnlich. Noch nie hat jemand so offen und direkt über Liebe und Sex geschrieben, während es dazu auch noch so gut und ehrlich klang. „Come on little rabbit / Show me where you got it / Cause I know you got a habit„. Bei ihrem neuen Song „See And Don’t See“ legt Dulli dann auch noch seine Gitarre zur Seite, greift sich das Mikrofon und setzt sich an den Rand der Bühne, als ob er einem alten Freund eine Geschichte über das Leben erzählen möchte. Der absolute Höhepunkt ist dann „Debonair„, wenn Dulli die Schlüsselzeilen „It’s in our heart / It’s in our head / It’s in our love / Baby, it’s in our bed“ hinausschreit. Zum Abschluss dann noch „Faded“ und man bleibt mit offenem Mund zurück. „You can believe in me, baby / Can I believe in you?

The Afghan Whigs

Für manche mögen die danach folgenden WILCO eben dieser Höhepunkt der Triologie „Alte Helden auf dem Haldern“ gewesen sein. Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass ich in ihren Klängen keinerlei Energie spüren konnte, wie Dulli und Kumpanen sie versprüht haben. Deswegen lasse ich sie auch aus. Es wird abschließend noch einmal kurz in’s Spiegelzelt gewandert, um dort ein paar Klänge von ALT-J zu hören. Die neuen Helden und das irgendwie auch zu Recht, aber ich bin an diesem Punkt zu keiner musikalischen Aufnahme mehr fähig. Zeit den Hut zu nehmen. Nächstes Jahr wird man dann zusammen 30. Ich freue mich schon jetzt und genieße bis dahin die Erinnerungen an die diesjährigen Momente. Man sieht sich im nächsten Jahr, Haldern Pop und wie immer Danke für alles.

Zu den Fotos des 29. Haldern Pop Festivals

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