Was soll man machen, wenn man überall wo man hinkommt mit ein und der selben Musik beschallt wird? Das Ganze dann auch noch zu Hause anhören, würde eigentlich nicht in Frage kommen, ist bei der aktuellen Ignite Platte aber der Fall.
In den letzten Tagen hab ich kaum andere Musik gehört. Our Darkest Days (Century Media) ist, zumindest in meinem Leben, omnipräsent. Vom Hardcore Hörer über die Emo-Leute bis hin zum Punkrock Fan scheinen sich alle auf den neuesten Output der Obersympathen einigen zu können. Wirklich unfassbar, zumal es die letzten Jahre ziemlich ruhig um die Band aus Orange County war.
Das letzte Album A Place Called Home erschien bereits im Jahr 2000 und beinhaltete so einige kleine Hits, danach folgten ein paar Touren und das war es dann auch schon. Dann kam erst mal nichts. Bis jetzt.
Ignite sind stärker denn je und hauen mit Our Darkest Days einen Hammer von einem Album raus, den ich so nicht erwartet hätte. Alles was man an dieser Band gemocht hat, wir man hier lieben. Und noch einiges mehr. Die Band um Sänger Zoli Teglas hat diesmal wesentlich mehr gewagt und experimentiert als auf allen vorangegangenen Veröffentlichungen. Seien es traditionelle ungarische Einflüsse oder aber auch der Einsatz von weiblichem Gesang. Die zum Fünfer herangewachsene Band schien Spaß am Experiment zu haben. Die eigentlichen Stärken wurden dabei aber nicht vernachlässigt, sondern noch weiter ausgebaut: Das Tempo ist meist hoch, genauso wie Zolis Gesang, die poppigen Hardcore Songs laden zum mitsingen ein und eigentlich ist jeder Song ein Hit.
Das U2 Cover Sunday Bloody Sunday wurde neu aufgenommen und klingt jetzt noch um einiges kraftvoller und vor allem besser. Aber schon der Opener Bleeding lässt keine Fragen mehr offen. Mit Ignite ist in diesem Jahr zu rechnen.
Die Texte scheinen wesentlich politischer als bisher zu sein, und wenn politische Inhalte dermaßen catchy präsentiert werden, hört man gern zu. Die dazugekommene zweite Gitarre tut dem Sound der Band gut, es werden mehr Melodien denn je rausgehauen, aber das herausragende Element ist nach wie vor der Gesang. Teilweise zweistimmig oder mit Chören im Hintergrund unterstützt, haut Zoli eine Hookline nach der anderen raus. Mehr als hitverdächtig!!
Vielleicht werden mit dieser Veröffentlichung auch endlich mehr Leute aus dem Hardcore fernen Umfeld auf diese Ausnahme Band aufmerksam. Möglich wäre es in jedem Fall und wünschen würde es man der Band sowieso.
Für mich eines der besten Alben diesen Jahres und eine absolute Empfehlung an alle und jeden, die auf schnelle, hochmelodische Punk/Hardcore Gitarrenmusik kalifornischer Prägung stehen.
Anspieltipps: Let It Burn, Save Yourself und Know Your History
9 von 10 Punkten
die pladde is der oberwahnsinn – das wird die messlatte für die nächsten
paar jahre im melodic punk, hc, whatever!!!!!
definitiv kaufen – ich hoffe die band wird dadurch richtig grosssssss!!!!!