Er bringt die ganz großen Gefühle in seiner Musik unter, er kommt aus Schweden und im April kommt er mit seiner neuen EP „Dackes Drabanter„, präsentiert von uns, auf große Deutschlandtour. Die Rede ist von Björn Kleinhenz. Der Schwede, der für sein Leben gerne auf der Bühne steht, egal ob Solo oder in Bands, hat sich Zeit für unsere Fragen genommen. Er sprach mit uns über das Leben auf Tour, die schwedische Musik und den Unterschied zwischen dem deutschen und schwedischen Publikum.
Was inspiriert dich beim Schreiben deiner Songs?
Alles was in meinem Leben passiert inspiriert mich. Dinge, die ich lese, höre oder sehe. Oft auch die kleine Dinge, die in meinem Leben passieren. Langeweile ist vermutlich die beste Inspiration.
Welcher deiner Songs enthält die beste Textzeile, die du jemals geschrieben hast und warum?
Die Frage ist wirklich sehr schwer zu beantworten. Aber einer der letzen Songs, die ich geschrieben habe, heißt „Deep Down Kept For You And Me„. Ich mag den Song besonders gern, weil er eine neue Phase in meinem Leben beschreibt. Meine Freundin und ich sind vor kurzer Zeit in ein kleinen Haus auf dem Land gezogen und das war der erste Song, den ich dort geschrieben habe.
Ich finde, dass schwedisch eine sehr melodische und schöne Sprache ist. Warum singst du deine Songs auf englisch und nicht auf schwedisch?
Es war niemals eine wirklich bewusste Entscheidung, nicht in schwedisch zu schreiben/singen. Ich habe aber schon immer englische Musik gehört und somit schien es, als ich damals mit der Musik anfing, einfach logisch, meine Songs ebenfalls in englischer Sprache zu schreiben.
Die gefühlvollste Musik kommt aus Schweden. Warum gibt es so viele gute Bands in Schweden? Was machen die Schweden anders/besser als Bands aus anderen Ländern?
Das ist eine der Fragen, die in so gut wie jedem Interview auftaucht und ich hab bisher leider noch immer keine befriedigende Antwort gefunden. Für mich und viele meiner Freunde aus dem Musikbusiness ist es sicher die Tatsache, dass wir glücklicherweise Arbeitslosengeld erhalten haben. Das könnte vielleicht ein bisschen zynisch sein, aber das ist bisher die beste Erklärung.
Welche Künstler aus Schweden hörst du im Moment am liebsten?
Ich höre momentan kaum Musik, weder schwedische noch andere. Letze Woche hat mich mein guter Freund Pete Thompson mit seiner Frau und seinen zwei Hunden besucht. Wir haben ein Iglu gebaut und nächtelang in der Küche zusammen Musik gemacht. Seine Stimme ist mein Favorit unter den schwedischen Künstlern.
Im April bist du wieder in Deutschland. Du bist sehr oft in Deutschland auf Tour. Was magst du am deutschen Publikum? Ist es anders als das schwedische?
Die Deutschen scheinen Konzerten generell offener gegenüber zu stehen. Die Konzertgänger in Schweden sind im Vergleich zu den Deutschen sehr kühl und zynisch. Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Freund gesprochen, der gerade aus Stockholm zurück nach Hause kam. Er stand dort auf einer sehr großen Bühne. Ich habe ihn gefragt, wie die Show gelaufen ist und er sagte:
„Die Show war okay, aber es schien, als ob jeder im Publikum nur mit verschränkten Armen umherstand und dachte: Die Band ist okay, aber meine ist besser.“
Ungefähr so ist es, Shows in Schweden zu spielen.
Du bist in Deutschland geboren. Könntest du dir vorstellen wieder in Deutschland zu leben?
Ich habe schon mehrmals versucht meine Freundin zu überreden mit mir nach Deutschland zu ziehen, bisher jedoch ohne Erfolg. Aber ich bin trotzdem glücklich in Schweden zu leben und ich sehe mich auch als Schwede.
Was ist das schlimmste, was dir je während einer Tour passiert ist?
Natürlich gibt es immer wieder Probleme während man auf Tour ist. Einmal bin ich mit meiner Band erst Stunden später zu einer Show in Berlin gekommen, weil unser Van kein Benzin mehr hatte und wir trampen mussten. Ein anderes Mal wurden mein Bruder und ich an der Schweizer Grenze gestoppt und mussten unser gesamtes Auto entpacken.
Der schönste Moment während einer Tour?
Es gibt wirklich nichts, was ich am touren nicht mag. Sogar die meist langen Fahrten zu den einzelnen Konzerten sind sehr schön. Ich schätze, das ist der Grund, warum ich so oft unterwegs bin. Es wird nie langweilig und ich kann gar nicht genug davon bekommen.
Gibt es einen Künstler, mit dem du unbedingt mal auf Tour gehen möchtest?
Nicht wirklich. Ich toure ab April mit einem sehr talentiertem Musiker aus Kanada (Pink Moth). Bisher habe ich ihn nur kurz getroffen. Ich freue mich sehr darauf, ihn während der Tour noch besser kennenzulernen. Das ist das Schöne auf Tour. Man lernt viele großartige Menschen kennen.
Björn Kleinhenz zusammen mit Pink Moth auf Tour quer durch die Republik:
03.04.10 Hannover (DE), Be Chez Heinz
04.04.10 Hamburg (DE), Hasenschaukel
05.04.10 Bremen (DE), Altes Fundamt (afternoon show)
05.04.10 Bremen (DE), Livingroom concert
07.04.10 Saalfeld (DE), Klubhaus
08.04.10 Berlin (DE), Schokoladen
09.04.10 Münster (DE), Amp
10.04.10 Duisburg (DE), private show
11.04.10 Cologne (DE), Motoki
13.04.10 Trier (DE), Café Lübke
14.04.10 Luxembourg (LU), D:qliq
16.04.10 Schaffhausen (CH), TapTab
17.04.10 Aarau (CH), Kiff
18.04.10 Winterthur (CH), Dimensione Bar
19.04.10 Rorschach (CH), Livingroom concert
20.04.10 Fuerth (DE), Kino Babylon
22.04.10 Ulm (DE), Club Eden
23.04.10 Leipzig (DE), Livingrom concert
24.04.10 Poznan (PL), Meskal
25.04.10 Zielona Gora (PL), BWA
26.04.10 Wroclaw (PL), Falanster
12.05.10 Kiel (DE), Weltruf
13.05.10 Aachen (DE), Raststätte
16.05.10 Homberg/Efze (DE), Musikschutzgebiet-Festival
17.05.10 Hamburg (DE), Astra Stube