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Im Gespräch mit Supershirt & Captain Capa

Eigentlich war das nicht so geplant. Eigentlich wollten wir uns am frühen Abend zum Interview treffen. Doch das Gespräch mit Supershirt & Captain Capa musste auf nach das Konzert gelegt werden. So kam es jetzt, dass wir uns gegen zwei Uhr nachts mit Ashi, Maik, Hendrik, Henry und Marco auf dem Herrenklo der berühmt-berüchtigten Hamburger Mutter zum Interview trafen. Ein dementsprechend angeheitertes – aber auch informatives – Gespräch war die Folge.

Hendrik: Laufen wir schon?

Ja, wir laufen! Das Gerät nimmt auf!

Henry: Mainstage hat das Wort!

Ihr seid gerade gemeinsam auf Tour unterwegs. Könnt ihr uns das Geheimnis verraten, wie ihr es so lange zusammen aushaltet?

Hendrik: Das ist ganz einfach: Wir verstehen uns wahnsinnig gut und mögen uns alle sehr gerne!
Marco: Außerdem hat jeder seinen eigenen Ferrari! Es war Liebe auf den ersten Blick!
Henry: Captain Capa sitzen ganz hinten im Bus.
Ashi: Wo sitzen immer die Coolen im Schulbus? Ganz hinten!
Hendrik: Diese Inception haben wir euch eingepflanzt…
Henry: Desweiteren haben wir von Der Tante Renate gelernt, dass ein Nintendo DS einem jegliches Sprechen erspart. Man flucht einfach die ganze Zeit bei Mario Kart: ‚Scheiß Naumann! Scheiße!‘
Ashi: Dazu möchte ich eins sagen: Henry ist der schlechteste Verlierer in Mario Kart, den ich seit langem kennengelernt hab. Wer das Mario Kart Game nach dem dritten Mal ausmacht und mich als Cheater bezeichnet, obwohl ich eindeutig true spiele –
Hendrik: Hannes, ich kann dir aus Erfahrung sagen: Das war noch nicht alles, da geht noch mehr! Du hast noch keinen DS durch die Gegend fliegen sehen!
Henry: Und ich hab dir auch noch nicht ins Gesicht gespuckt.
Hendrik: Aber insgesamt halten wir das eigentlich sehr gut miteinander aus. Die Jungs von Captain Capa haben gesagt, dass diese Tour das Schönste ist, was sie in ihren jungen Jahren bisher erlebt haben.
Maik: Wir waren uns auch einig, dass wir weinen werden, wenn die Tour zu Ende ist. Wir werden richtig weinen!
Henry: Ja. Allein durch die Schläge, die wir euch geben.

Ihr habt vor kurzem gemeinsam eine EP herausgebracht. Wie kam es denn eigentlich dazu, dass ihr euch zusammengefunden habt?

Marco: Ich war noch gar nicht dabei, da waren beide Bands schon zusammen auf Tour. Und dann bin ich dazugestoßen und hatte die großartige Idee, dass wir eine Splitsingle zusammen machen. Diese Idee hab ich Lewe dann per Mail zukommen lassen und er nur so: ‚Ja, geil, diggi, machen wir!‘ – Und fertig ist der Lack.
Hendrik: Um genau zu sein, ist die Idee in Erlangen entstanden, wo Supershirt und Captain Capa zusammen gespielt haben. Und wir haben uns ohne Umwege ineinander verliebt, haben in der gleichen Nacht im Vollbrand den Booker angerufen und ihm befohlen, uns zusammen eine Tour zu buchen. Dann haben wir Lewe angerufen und ihm gesagt, dass wir zusammen auf Tour gehen. Und da meinte er, dass sich das gut trifft, da Audiolith sowieso eine Splitsingle-Reihe plant. Und dann hat sich Schritt für Schritt alles gefügt. Richtig, Hannes Naumann?
Ashi: Das ist vollkommen korrekt! Aber um genau zu sein, hab ich Lewe angerufen und ihm gesagt, dass ich Bock hätte, 14 Plattencover zu machen, die man aneinander legen kann wie ein Puzzle. Und dann meinte er nur, dass wir natürlich die Musik dazu machen müssen.

[Ein Mann betritt das Herrenklo]

Ashi: Grüß euch, ihr Lieben!!
Henry: Das Geheimnis dieser Splitsingle ist eigentlich, dass Captain Capa immer auf der B-Seite sind.
Hendrik: Gibt es A und B? Nee, oder?
Ashi: Doch, A und B stehen sogar ganz groß auf dem Etikett drauf.
Hendrik: Okay, aber Hannes, dieser Fuchs, hat sich die Spezifikation vom Presswerk so zurechtgeschoben, dass er sein gemaltes Rückcover als Frontcover benutzen konnte. Ich weiß auch nicht, wie er das eingetütet hat!
Ashi: Sag, hast du schonmal was von Inception gehört?
Hendrik: Nein!
Henry: Der geheime Trick ist: Horizontal spiegeln bei Photoshop! Wahnsinn!

Bei „Dein Monster“ ist am Anfang des Songs ja eine schöne Anleihe an die Serie LOST zu finden. Gibt es noch mehr Kniffe der EP, die ihr jetzt verraten wollt?

Hendrik: Wir versuchen ja immer, wenig zu erklären und freuen uns dann sehr, wenn die Leute selbst etwas entdecken.
Henry: Hierbei muss ich das Konzept von J. J. Abrams natürlich hervorheben, an das wir uns halten – Die ‚Mystery Box‘! Dieser Mann hat einen Zauberkasten von seinem Opa geschenkt bekommen, den er noch nie geöffnet hat. Und da steckt das Geheimnis seiner Serien drin. Und genau an dieses Prinzip halten wir uns auch bei unseren Songs! Sollen sich doch die Kids den Kopf zerbrechen!
Hendrik: Somit sind sicherlich noch mehr Sachen auf der EP versteckt, die wir nicht verraten können, aber wir freuen uns immer sehr, wenn jemand irgendwas findet. Audiolith-Chef Lewerenz war heute auch sehr erfreut, als er gehört hat, welche Story hinter dem Musikvideo zu „Tote Tiere“ steckt. Und die soll bitte auch mal jemand herausfinden! Da sind wir sehr gespannt!

„Tote Tiere“ ist ja der einzige Song, den ihr zusammen gemacht habt auf der EP. War das eine einmalige Aktion, oder meint ihr, da kommt nochmal was?

Hendrik: Einmal und nie wieder!
Ashi: Die Wahrheit ist: Wir haben eine Band gegründet – SuperCapa! Wir haben 14 Songs geschrieben, die alle wie „Tote Tiere“ klingen, also auf Charts abgerichtet sind. Das geht scharf nächstes Jahr, wirst du sehen!
Henry: Wir als Supershirt müssen ja auch sagen: Wir sind echt featurefaule Stücke. Wir hassen Features auf Alben. Und da haben wir die Chance gesehen, jetzt ein Feature zu machen, das auf keinem Album ist. Da haben wir natürlich gleich zugegriffen. Aber mit den Capas läuft echt so gut, vielleicht lassen wir uns dazu hinreißen, irgendwann wieder was zusammen zu machen.

[Klospülung übertönt das Interview…]

Henry: Das musst du auch mit abtippen, so: Tssssschhhh!
Ashi: Wie auch immer, spätestens in zehn Jahren machen wir bestimmt wieder was zusammen!

[Betretenes Schweigen]

Jetzt mal eine eher philosophische Frage, Wenn man sich euer Video zu „Tote Tiere“ anguckt, könnte man ja meinen, dass damit gar keine Tiere, sondern eher Menschen gemeint sind. Richtig?

Henry: Du mit deinen Meta-Ebenen! Aber ja: Natürlich! Mit den Toten Tieren sind arme Typen gemeint, am Rande der Gesellschaft. Ein totes Tier liegt ja auch am Rand der Straße. Und dort liegt es dumm rum. Viel kann es nicht mehr machen. Und das sind auch diese Jungs, die wir im Video verkörpern. Das Leblose in der heutigen Gesellschaft! … Um auch das Wort Gesellschaft mal zu erwähnen für alle Soziologiestudenten.
Hendrik: Ja, Menschen sind gemeint. Menschen sind aber immer gemeint, das versteht sich ja von selbst.

[Ein weiterer Mann betritt das Herrenklo, um sein Geschäft zu erledigen]

Ashi: Grüß euch, ihr Lieben!!

Jetzt kommt eine Captain Capa Frage: Diese EP ist zeitgleich auch euer erstes Release auf Audiolith. War das nur der Anfang, wie geht es da weiter?

Ashi: Ja, das stimmt. Aber was danach kommt, das steht noch in den Sternen, oder auch in J. J. Abrams ‚Mystery Boy‘! Wer weiß. Lassen wir uns alle überraschen, was nächstes Jahr passieren wird.
Henry: Aber in dem aktuellen Video sind auch schon Anspielungen auf kommende Releases von Supershirt & Captain Capa enthalten. Hingucken! Es gibt viele kleine, versteckte Sachen. Wer sie findet, hat gewonnen!

Und jetzt als einzelne Bands, sprich sowohl Captain Capa als auch Supershirt: Habt ihr schon neue Songs in petto?

Hendrik: JA! Kann ich für Supershirt sagen. Wir gehen aber ganz locker an die Sache ran, also haben uns noch nicht darauf konzentriert, ein Album zu machen. Aber ca. vier Songs haben wir schon erdacht und angefangen.

[Noch ein Herr betritt den Raum]

Ashi: Grüß euch, ihr Lieben!!
Hendrik: … Und die, die wir angefangen haben, sind auch bereits wahnsinnig gut. Es ist also etwas in der Schleife, wir wissen nur noch nicht, wie lang das dauern wird. Aber es wird gut – und vor allem anders! Und bei Captain Capa ist bestimmt schon alles fertig, oder?
Ashi: Es sieht eigentlich ähnlich aus. Wir haben auch schon einige Songs gebastelt. Und wenn mein Laptop wieder funktioniert, schließen wir uns in einem Ferienhaus mit einem geheimen Starproduzenten ein, mischen alles fett, machen alles crazy…
Henry: Geheimer Starproduzent? Ist das Norman Kolodziej?
Ashi: Genau! Der berühmte Norman KOLETZKI aus Berlin!
Henry: Aus BERLIN! Der Zwillingsbruder von Norman Kolodziej.
Ashi: Jedenfalls machen wir dann ein geiles Album fertig, Dreieick vorne rauf, CC und fertig ist die Mühle! Dann geht das scharf!

Okay. Ja, das war’s. Wollt ihr noch was sagen?

Maik: Tschüss!
Ashi: Ich sag noch was ganz Wichtiges. Grüß euch, ihr Lieben!!
Henry: Wie sagen wir immer: Danke!


Hier entlang zur Rezension zur „Tote Tiere“ EP.
Fotos vom Konzert vor dem Interview.
Interview mit Captain Capa.
Interview mit Supershirt.

One comment

  1. zoom h2 says:

    ich mag dieses unheimlich kleine und praktische aufnahmegerät, bei dem man aber leider jeden fingerwackler hört, auch gerne…

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