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Im Gespräch mit Captain Gips

Ich habe auf Captain Gips Release Party seines neustem Soloalbums „20.000 Meilen Unter dem Yeah“ den Musiker persönlich im Gängeviertel getroffen. Zwischen Vorbereitungsstress und neuem Musikvideodreh hat der Künstler sich ein bisschen Zeit für mich und meine Fragen genommen. Ein Interview über die Musik, das Label.

Seit Mitte der neunziger beschäftigst du dich mit Hip Hop Musik. Gab es einen speziellen Musiker/ein Album oder ein anderer Grund der dich dazu gebracht hat?

„Es war tatsächlich damals so, dass mein Bruder mir ein Public Enemy Album geschenkt hat. Das war also das erste Album und seitdem höre ich wirklich dann auch Hip Hop und habe mir dann auch halt immer mehr Sachen gekauft. Das Album war Apocalypse ’91 The Enemy Strikes Black

In deinem letzten Video „Bling Bling“ erzählst du sehr ironisch über das Label Audiolith. Was hälst du wirklich von dem Label auf dem du veröffentlichst und was macht es besonders?

„Also ich finde das Label wirklich großartig, das sage ich jetzt auch nicht weil ich da bin, sondern weil es alles so liebenswürdige und nette Menschen sind. Das Besondere ist vielleicht, dass nicht alle die gleiche Musik machen, aber alle eine Ähnliche Einstellung haben. Als wir mal eine Audiolith Betriebsfeier hatten, da hat man auch mal die anderen Bands kennengelernt und die waren mir alle sympatisch. Es geht natürlich auch irgendwie ums Geschäft, aber es vermischt sich dann auch mit Freundschaft.“

In deinem Song „Sandkastenbuissness“ analysierst du kritisch Gangsterrap und machst daraus eine Metapher über das profilieren und über andere Stellen von manchen Rappern. Was stört dich am meisten am Hip Hop oder auch am Gangsterrap?

„Es gibt ja immer zwei Seiten, zum Beispiel in Amerika der Punchline Rap und die finde ich auch immer Sympathisch. Aber diese Makerhafte, „Ich bin der Geilste“- steht dort so im Vordergrund, da kann man sich dann halt sehr drüber lustig machen, weil es dann auch so kindlich ist und auch so peinlich ist. Ich will jetzt aber auch nicht sagen das alles Scheiße ist, weil man muss das mit Humor sehen und es kann dann sehr witzig sein.“

Wie würdest du selber dein Soloalbum beschreiben?

„Es ist ist von dem was ich bis jetzt mein ehrlichstes Album, da viele persönliche Sachen von mir mit drinne sind und leicht melancholische Grundstimmung hat. Ich wollte aber auch nicht das dass ganze Album eine traurige Stimmung hat, weil ich selber auch nicht die ganze Zeit traurig bin, wenn ich zuviel nachdenke kann das schnell passieren. Deshalb habe ich aber auch dann mal witzige Sachen mit eingebaut, extra mal ein paar Wortspiele“

Würdest du aufgrund deiner vielen verschiedenen Projekten als ein Mensch beschreiben der nicht stillsitzen kann?

„In Liedern wie „Pennen“ bejubele ich eigentlich dieses schlafen und nichts machen, weil ich es eigentlich richtig finde als Lebenseinstellung. Aber eigentlich muss ich immer was machen, es fällt mir zum Beispiel schwer ein Film zu gucken, ich muss dann dabei Immer was zeichnen.“

Wie findest du es selber, das du der Lieblingsmusiker von Lars Sohn bist?

„Das finde ich natürlich klasse, ich treffe ihn öfters mal auf der Straße und dann ruft er meinen Namen und umarmt mich und das ist natürlich total süß. Es wunder mich auch total, wenn Lars mir erzählt das er mein Musik andauernd hört. In dem Lied Hug Life, heißt es „Komm an meine Brust“ und er hat immer Gesungen „Komm an meinen Puff“ ,finde ich gut.“

Hat dich dieses Jahr ein Musiker/ein Album Positiv überrascht?

Also die letzten Jahre in Sachen Hip Hop ist mir aufgefallen, das endlich mal wieder Musiker erfolgreich sind die intelligentere Texte haben, es ist jetzt nicht mehr nur „In die Fresse“- und Gansterrap. Also mal neue Schienen, es wird ja auch mal alles langweilig. Sowie jetzt Casper, das finde ich besser als andere Sachen?

Hat dich dieses Jahr ein Musiker/ein Album Negativ überrascht?

„Rechter-Rap, ich weiß aber gar nicht ob das erwähnenswert ist, weil es schlecht ist und einfach eine kleine Szene ist. Es ist aber schrecklich das es so etwas überhaupt gibt und natürlich die ganze Homophobe-Scheiße die es im Rap noch so gibt oder so peinliche Sachen wie Bushido der rappt das er Menschen töten will z.B. Claudia Roth. Und das ist einfach nur reine Promo für ihn gewesen.“

Damit war nach einem kleinem Gespräch in den Gängeviertel zu Ende und Captain Gips durfte sein Musikvideo weiter drehen und danach wurde ein schönes Releasekonzert gespielt.

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