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[ingenting] – mycket väsen för ingenting

Guten Tag lieber Leser, nun bist du also über dieses Review gestolpert und hast dich wahrscheinlich schon gewundert, wer denn bitte [ingenting] sind, und warum der Name in so seltsamen Klammern steht? Es verwundert nicht, dass noch kaum jemand [ingenting] kennt, obwohl sie beim schwedischen Labrador Label (fame of Pelle Carlberg/Edson) untergekommen sind.

Warum verwundert das nun nicht? Kennst du schwedische Bands? Ja, klar – Dutzende! Kennt man schwedische Bands, die auf schwedisch singen? Ähhhhh… nein? Ok, vielleicht ist man schonmal auf die schwedischen Versionen der Kent Alben gestoßen, und der geneigte Edson Freund hat vielleicht auch Peggy Lejonhjärta schon für sich entdeckt, aber sonst?

In diese Lücke stoßen – nun auch bei uns – [ingenting] mit ihrer zweiten Platte „mycket väsen för ingenting“ (Viel Lärm um nichts).Und wie sie das tun begeistert – so ein wundersames Pop-Album hört man selten. Das Album beginnt mit „myket väsen för ingenting“ und „Punkdrömmar„(Punkträume) wie der Titel verspricht recht lärmig und gleich wird klar, worum es geht – zerbrochene Träume, verpasste Chancen, Abgründe – Glück und Verzweiflung.

Erinnerst Du Dich noch?
Durch Europa mit dem Zug
auch wenn ich jetzt glücklicher bin
sehne ich mich trotzdem immer zurück
Punkträume.

Klingt auf deutsch natürlich erstmal etwas hölzern, das schwedische Original dagegen ist wunderschön. Insofern man kein Schwedisch kann (das dürfte zumindest bei den meisten der Fall sein) kann man sich die Tiefe und Relevanz der Texte nur vorstellen, die Magie der Musik kann man dagegen hören. Einflüsse gibt es sicher viele – psychedelischer Folk, 70s Pop, Prog-Elektronik (und natürlich ein kleines Stück Punk), zusammengehalten vom leidenschaftlichen, oft sogar magischen Gesang Christopher Sanders (so fühlt man sich bei „re:re:re“ unweigerlich & angenehm an Sigur Rós erinnert).

Wenn du und ich Glück haben, kommen wir wieder hierher.
Wenn du und ich Glück haben, kommen wir wieder hierher.

Was dieses Album mehr als alles andere ausmacht, ist die leise Melancholie des Scheiterns und älter-werdens, die – egal ob laut oder leise – die Lieder bestimmt und stehts das leicht Kitschige in seinen Grenzen hält. Am besten erleben kann man das vielleicht am wirklich fantastischen „Bergochdalbanan“ (Achterbahn), welches man hier u.a. auch anhören kann.

Jetzt ist es so lange her, dass ich da war
in diesem Klub, von dem immer alle reden
ich bin zu Hause geblieben, seitdem du weg bist
ohne dich fällt meine Welt zusammen

P.S.
achja, das mit den Klammern kann ich leider auch nicht beantworten.

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