Mit „Kopf auf“ erschien vor drei Jahren die letzte Langspielplatte der Berliner Band Jeans Team. Mittlerweile auf ein Duo geschrumpft, geben Franz Schütte und Reimo Herfort dennoch regelmäßig in den Clubs des Landes Konzerte. Auch die internationale Fangemeinde ist größer geworden, gerade in Asien kann das Electro-Pop-Duo Erfolge verzeichen. So wird demnächst auf dem asiatischen Musikmarkt eine eigene Best Of-Platte veröffentlicht. Zuvor erscheint mit „Waffenladen Platin“ zu Ehren des Kultsongs eine EP mit feinsten Remix-Versionen.
Die Vinyl erschien auf dem Berliner Label KarateKlub, das sich in den letzten Jahren mit Veröffentlichungen von Künstlern und DJs wie Jenn, Oscar oder Ivo Deutschmann immer mehr in der Musikszene verankern konnte und mittlerweile zu einer festen Größe im Bereich der Techno- und House-Musik geworden ist. Enthalten sind eine langsamere Version des Originals „Waffenladen„, mit welcher der Song in seiner Geschichte mittlerweile in der vierten Geschwindigkeitsstufe vorliegt. Die drei Remix-Versionen haben da schon mehr zu bieten und können sich allesamt sehen lassen können.
Der in Berlin ansässige Danielle Papini eröffnet die Remix-Runde. Papini, der in Florenz geboren wurde, lieferte dieses Jahr mit seiner EP „Hidden Source“ eine Scheibe ab, die alle sommerlichen Afterhour-Parties zu einem wahren Vergnügen macht. Er verwandelt den Jeans-Team-Klassiker in eine eingängige Minimal-Nummer, die in sieben Minuten kaum Wandlungen zeigt, aber dennoch gefällt. Andy Kohlmann geht schon mit etwas mehr Wagnis an den Song: Eine Priese tropischer Flair und Trompetensound machen aus dem Stück eine Dub-Version, die entspannt davontreibt. Am besten gefällt jedoch die dritte Version von Oscar. Der hauseigene DJ des KarateKlubs hat es sich nicht nehmen lassen und Hand an den Song angelegt und macht aus diesem einen düsteres Stück Minimal, wie man es im Berghain lieben würde.
Interessanterweise „zwingt“ der Jeans-Team-Song die DJs, die sich sonst in der Mehrzahl Minimal-Sounds verschrieben haben, die reduzierten Songstrukturen aufzuweichen.
In der digitalen Version der Scheibe gibt es zwei weitere Remix-Versionen von Electrixx und Jenn zu erstehen. Erstere wartet mit sägendem Electrotrash und fetten Beats auf, letztere begeistert durch sich hoch pushenden und nervösem Techno und hätte eigentlich auch einen Platz auf der Scheibe verdient.
„Waffenladen Platin“ erschien am 14. August 2007
Find ich gut geschrieben und gute Musik sowieso!