Lang konnte man darauf warten, auch wenn es sich schon etwas länger angedeutet hatte: das Solodebüt von Jonah Matranga!
Und zurecht, auf seine eigene, unaufgeregte Art schafft er hier die schönste Singer/Songwriter Platte seit langem.
Es ist schwer, etwas über Jonah Matranga zu erzählen, ohne FAR oder Gratitude zu erwähnen, oder New End Original und zuletzt Onelinedrawing. Sechs Alben und diverse EPs und sonstige Veröffentlichungen, dazu gefühlte 1000 Shows. Man merkt, der Mann hat musikalisch schon so einiges hinter sich, Emocore, Rock oder Indie, nenne man es wie man will. Mit seiner Solokarriere als Singer/Songwriter scheint er jetzt allerdings am glücklichsten zu sein.
You always said you hated San Francisco
With all the fuckin‘ flowers in the hair
I sort of hate it too, but I would’ve stayed for you
in San Francisco.
Es scheint genauso schwer, etwas über dieses Album zu schreiben, ohne zu erwähnen, dass Jonah nun einmal einer von den Guten ist. Vielleicht manchmal sogar ein wenig zu gut, zumindest manchmal ist das Maß an Zuversicht, das er ausstrahlt, fast beängstigend. Oder kitschig. Was dann aber eher beweist, dass das Kitschige und das Wahre, Gute manchmal eng beieinander liegt. Und wer sich an die letzjährige Live DVD erinnert, der kann sich vielleich auch an das Gefühl von Echtheit erinnern, das entsteht wenn man sieht, wie Jonah die Nähe zum Publikum sucht, ohne sich anbiedern zu wollen.
There are so many things that I don’t understand
What makes a woman not love a man that loves her?
I think I should just be alone
I think I should find my way home.
Dazu fällt auch die Produktion des Albums auf, nicht zu sehr auf Singer/Songwriter Lo-Fi getrimmt, aber auch an keiner Stelle überladen – die Mitarbeit von Labelkollege Ian Love (der vor kurzem ebenfalls sein Solodebüt auf Arctic Rodeo Recordings veröffentlichte) scheint sich auszuzahlen. Vorherrschend aber immer Jonahs Stimme, glücklicherweise, denn eben jene lässt sich hauptsächlich mit dem Atribut „glücklich machend“ beschreiben. So schafft er es hoffnungspendend zu sein, ohne sich in Allgemeinplätzen zu verlieren.
Always say the best is lost and found
Whatever it is you’re going through, the best things in life are coming around
The future’s just a worry, the past is just a dream
This isn’t my opinion, it’s only what I’ve seen.
Das Sonderbare und Besondere an dieser Platte ist die Aufrichtigkeit, mit der sie es schafft trotz meist nachdenklicher Texte niemals deprimiert oder depremierend zu sein. Man muss Dinge hinter sich lassen, um anzukommen. Und zumindest musikalisch scheint Jonah Matranga angekommen zu sein.
So I’ll keep on waving
‚Til I’m sure you’re gone
‚Til I’m sure that I was
The last thing you saw.