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Kevin Devine – Brother’s Blood

brothersblood Eindrucksvolle und erstaunlich wahre Texte fädeln sich gemeinsam mit originären Melodien unter dem Namen Brother’s Blood zu einem vielschichtigen Konstrukt. Mit kritischem Blick betrachtet Kevin Devine binnen 51 Minuten politische, sowie zwischenmenschliche Themen, stets begleitet vom durchdringenden Wohlklang seiner Akustikgitarre.

Einen verhaltenen Anfang macht die dumpf tönende erste Nummer All Of Everything, Erased mit Elliott Smith- Nuancen. Mit mäßigem Tempo erzählt sie von den Hochgefühlen der Freiheit, stellt allerdings einen etwas enttäuschenden ersten Song dar.

Mit Time To Burn (Another Bag of Bones) folgt nach dem anfangs bedächtigen Carnival ein durchweg politisches Statement, in dem Kevin Devine schließlich nahezu aggressiv seiner Wut über versagende Politik, Klimawandel, und schließlich der ganzen Welt in der Vertonung kund tut.

Bewegend, emotional und musikalisch überwältigend wird in knapp acht Minuten die Geschichte von Brother’s Blood nicht nur zum namensgebenden Element, sondern bestimmt auch zu einem, wenn nicht sogar zu dem, crescendierenden Höhepunkt des Albums.

My brother’s blood boils in my arms
It balls my fingers into fists
It bubbles blisters burns my palms
It floods with fury, fights, and fits
It’s got the good guy in me hiding
It kicks my humble heart around
It’s got me fiending for the fire that could finish off this town
Oh, it’s got me good

I Could Be With Anyone kehrt mit treibenden E-Gitarren zurück, die sich passend zur gehobenen, zum Ende hin gar aufschreienden Stimme Devines verhalten. Mit drängender Stimme singt Kevin Devine von den zahlreichen Möglichkeiten, seine Unabhängigkeit auszukosten, ob auf positive Weise oder nicht, um erneut das Motiv der Freiheit aufzunehmen.

Mit dem letzten und zugleich zeitlich kürzesten Titel Tomorrow’s Just Too Late betont er mit beruhigenden Vocals erneut seinen mangelnden Glauben an Spiritualität. Unterstützt wird er hierbei von Backgroundvocals des Leadsängers Jesse Lacey von Brand New.

Alles in allem erstreckt sich mit den elf Titeln auf Brother’s Blood ein überwiegend ruhigeres, von Gitarre und elektronischen Elementen dominiertes fünftes Langspielerwerk, das sich sicher nicht in den Schatten seiner Vorgänger stellen lässt. Der Rauswurf vom amerikanischen Majorlabel Defiance war infolgedessen musikalisch gesehen sicher kein Verlust, nein, eher der Schritt in die Richtung neuer schöpferischer Möglichkeiten. Ein Schritt, der es für manche Hörer zur besten seiner bislang fünf Auskopplungen macht.

VÖ: Brother’s Blood erscheint am 06. November 2009 bei Arctic Rodeo Recordings.

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