„Meine Zeit wird kommen im Jahr 2010, wenn wir uns wieder sehen“ sang Kim Frank mit seiner Band Echt zu Beginn des Jahrtausends. Nun, im Jahr 2007, ist er zurück. Der Teeniestar von Einst ist mittlerweile 24 Jahre und veröffentlichte in der vergangenen Woche mit „Hellblau“ sein erstes, sehr persönliches Soloalbum.
Als Boyband wollten die Jungs von Echt damals nicht betitelt werden, dabei hatten sie mit diesen einiges gemeinsam: Viele kreischende Mädchen, ausverkaufe Konzerte und hübsche Bandmitglieder um nur ein paar Attribute zu nennen. Und doch waren sie ganz anders, die vier Jungs von Echt spielten Instrumente und machten bodenständige Musik und solide Popsongs. Mit Hits wie dem Cover von Rio Reisers „Junimond“ oder „Du trägst keine Liebe in Dir“ konnten sie auch ein anspruchsvolleres Publikum für sich gewinnen, der große Durchbruch bei der Masse blieb allerdings aus. Mit „Rekorder“ veröffentlichten sie ein Album mit selbstgeschriebenen Songs, das den gewollten Erfolg nicht erlangen konnte. 2002 trennte sich die einstige Schülerband. Schlagzeilen machten die Jungs, vorneweg Sänger Kim Frank, in den vergangenen Jahren weniger mit Musik als mit irgendwelchen Stories in Klatschblättern. Mit „Lara“ veröffentlichte Frank im Februar seinen ersten Song seit sechs Jahren und mit einem dritten Platz beim Bundesvision Song Contest meldete er sich imposant zurück.
Ein ganzes Album über eine verflossene Liebe zu schreiben, ist vielleicht nichts besonderes, bei Kim Frank wirkt das aber sehr plakativ. Eine Art Selbstfindung vielleicht.
„Aber vielen fehlen Gefühle
und egal wie sehr ich mich bemühe
das Leben wär nicht so schwer
wär’s nicht so leer“
Wie schlecht muss es ihm die vergangenen Jahre gegangen sein, fragt man sich, wenn er so etwas so offensichtlich schreibt?
„nie wieder wird was einfach sein
nie wieder was wie vorher sein
irgendwer hatte mich gewarnt
mein Leben war zu weit geplant“
„Hellblau“ ist kein schlechtes Album. Es ist ein Popalbum, in das Kim Frank wahrscheinlich viel Herzblut gelegt hat. Für mich ist es zu einfach gestrickt, der Interpretationsgedanke fehlt, ich kann mir keine eigenen Geschichten zu den Songs ausdenken, weil es viel zu feststehend ist. „Lara“, der erste Song von „Hellblau“ ist auch der Beste, obwohl er auch sehr an Echt erinnert. Von Kim Frank hätte man wahrscheinlich mehr erwartet. Da lieferten andere frühere Teeniestars bessere Popalben ab, die wohl eher in die Kategorie Boygroup passten, bis vor einigen Jahren noch kein Instrument spielen konnten und begeisterten damit sogar die Indiehörerschaft. Aber Kim Frank ist ja noch jung und hat noch Zeit, drei Jahre, bis 2010, um genau zu sein.
„Es ist wichtig, dass es wieder große deutsche Popmusik gibt und Künstler, die Musik für dieses Land machen.“
vollidiot
deutschland, erbreche.