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Knarf Rellöm Trinity im Interview

Hamburg läuft ja nur so über mit fantastischen Musikern. Unter vielen Alltagsfliegen finden sich dann auch Künstler, die schon sehr lang im Geschäft sind und von der Geburtsstunde LADOs bis hin zu ersten Tönen von Audiolith alles miterlebt haben, was sich in der Musikstadt so getan hat. Einer davon ist mit Sicherheit Knarf Rellöm, der nicht nur mir Huah! Musik gemacht hat, sondern auch unter dem Namen Knarf Rellöm Trinity heißen Shit fabrizierte. Im Zuge der Internetvinyl EP fühlten wir Frank Möller nun mal etwas auf den Zahn.

Wie kams dazu, dass du deine neue EP auf Audiolith veröffentlicht hast?
Knarf: DJ Patex, Viktor Marek und ich sind der Meinung, dass Audiolith COOL ist und daher genau das Richtige für so etwas wie „Internetvinyl“.

Top Idee gewesen, das nur online und auf Platte zu veröffentlichen und so der Sache einen Namen zu geben – Aber warum sparst du die CD-Käufer, die ja unter den Musikhörenden noch die am häufigsten vorkommende Spezies sind, aus?
Knarf: Ist es immer noch die am häufigsten Vorkommende? Ist es nicht auch die am schnellsten Aussterbende? Wir sammeln grad neue Erfahrungen und dazu gehört so eine Politik. Wir haben mit den CDs, die wir vorher veröffentlichten, nie Geld verdient, warum sollten wir weiter CDs pressen? Wir haben zwar mit Vinyl auch nie großartig Geld verdient, wollten aber selbst, dass es das gibt! Vielleicht brennen wir ja selbst CDs, machen eigene Cover und verkaufen sie dann an unseren Konzerten. Vielleicht!

Hast du die teilnehmenden Musiker gebeten, zu remixen? Wenn ja, warum genau DIE und niemand anders?
Knarf: Hans Nieswandt und DJ Supermarkt haben uns gefragt, ob sie remixen dürfen, was uns sehr stolz gemacht hat. Dass die Ergebnisse dann auch noch fantastisch werden, ist natürlich Krone. Und mit Benjamin Wild wollte ich immer mal was machen und es ergab sich dann, nachdem ich ihn kennenlernte. Es ist also der Zufall, der hier eine tolle Platte gemacht hat.

Wird denn bald auch wieder ein Album von dir folgen? Und in welche Richtung soll es zukünftig gehen?
Knarf: Das Album ist wieder nicht nur von mir, sondern auch von DJ Matex, Viktor Marek und eben meiner Wenigkeit. Die Richtung wird sich dann mit der neuen Musik ergeben – Aber es sollte auf jeden Fall nach Zukunft klingen!

Lass uns mal zurückdenken: Huah! = Gitarrenmusik. Warum hast du dem den Rücken gekehrt?
Knarf: Es wurde mir zu konservativ. Ich konnte damit nicht mehr sagen, was ich sagen wollte. Ich musste mich entwickeln – Richtung Zukunft!

Auf der Goldenen Zitronen Tribute hast du den ersten Track, „Ansage“, gemacht. Wie kams zu der Zusammenarbeit, was bedeutet die Band für dich?
Knarf: Die Goldenen Zitronen sind eine große Quelle der Inspiration. Wir sind froh, dass wir gefragt wurden, mitzumachen, denn Inspiration will man schließlich auch zurückgeben.

Ist eine ausgedehntere Tour geplant?
Knarf: Jetzt gilt erstmal: Willst du gelten, mach dich selten! Aber danach wollen wir dann wieder überall spielen.

Wie war das eigentlich für euch, als Tocotronic eure 10Uhr Show coverten? Kam das überraschend?
Knarf: Das war dann die Folge einer anderen Überraschung vorher: Dirk von Lowtzow behauptete in einem Interview, dass er wegen Huah! und einigen anderen Gruppen nach Hamburg gezogen sei. Es passiert ja eher selten, dass man die Leute UND die Musik einer Band mag, meistens kommt nur eines in Frage, aber bei Tocotronic ist es der Fall. ich bin immer gespannt, was sie jetzt wieder so machen.

Zum Schluss noch was fürs Herz: Ich hatte Saalschutz im Interview und die sagten, dass du einer der Hauptgründe wärst, warum sie jetzt diese Connection zu Hamburg haben. Was sagt man dazu?
Knarf: Süss ist das! Ja, ohne mich wären sie wohl nicht bei What’s So Funny About gelandet. Aber ihre unzweifelhafte Qualität hätte sich sicherlich auch auf andere Weise durchgesetzt. Und es ist ja auch so, dass ich ohne Saalschutz wohl Plemo (Und damit Audiolith) erst viel später kennengelernt und wertvolle Zeit verplempert hätte.

Danke, danke, Knarf!
Knarf: Danke für die guten Fragen!

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