Neben den Killians gibt es zurzeit noch eine weitere aufstrebende Band aus dem Ruhrpott. Leo Can Dive kommen aus Duisburg, waren schon auf Tour mit Madsen, begleiten dieser Tage Rooney und veröffentlichten vergangene Woche ihr selbstbetiteltes Debüt „Leo Can Dive„.
Als ich die Platte das erste Mal höre, denke ich: „Klingt wie?“ mir fällt aber nichts Konkretes ein, nach dem es wirklich klingt. Es klingt vertraut, vielleicht teilweise ein bisschen nach Slut und auch an Readymade erinnern mich Leo Can Dive. Und natürlich fällt gedanklich auch der Name Jimmy Eat World. Aber ich kann diese Vergleiche an nichts festmachen. Da sind Kleinigkeiten, die mich an irgendwas erinnern, das ich an den genannten Bands so schätze. Sei es die Stimme, ein bestimmter Basslauf, die Art und Weise das Schlagzeug zu spielen.
2005 veröffentlichten Leo Can Dive ihre erste EP „Gatecrasher„, mit der sie schon bei einem Newcomerformat auf MTV auf sich aufmerksam machten, von dem sie selbst sagen „das haben wir so mitgenommen„. Zwei Jahre später nun also das richtige Debüt. Leo Can Dive sind in einem Moment melodisch und poppig, im Nächsten schreit sich Sänger Matthias die Seele aus dem Leib und sie sind unheimlich laut.
Leo Can Dive klingen einfach nach gutem, straightem Rock. Dass sie einen dabei an andere Bands erinnern, ist überhaupt nicht schlimm. Sie kopieren nicht, man merkt ihnen einfach ihre Einflüsse an und vielleicht auch ihre Produzenten: Hinter den Reglern standen Jochen Naaf (Produzent von Polarkreis 18), Tobi Kuhn (Monta, sowie Sänger von Miles) sowie Jem (war an den Readymade-Platten beteiligt). Vielleicht würde ich auch so weit gehen und sagen, Leo Can Dive sind Emo. Nicht dieses Emo von heute, mit dunklen Augen und Mainstream-Blockstreifen-Pullis von H&M, sondern das Emo von Früher, von Anfang des Jahrtausends, als Jimmy Eat World noch Emo waren. Die Duisburger machen auf ihrem Debüt alles richtig, kann man nur abwarten, was mit diesen Jungs noch passiert.