Lexy & K-Paul sind in der elektronischen Szene nicht nur Helden, sondern Wegbereiter. Schließlich waren sie es, die als erste deutsche DJs den Stil Technoelectro salonfähig machten. Seit über einer Dekade sind Alexander Gerlach und Kai Michael Paul nun schon aktiv – Und äußerst erfolgreich obendrein. „Komisch Elektronisch“ betiteln die Berliner Electropioniere nun ihre neue Mix-Compliation. Und schon beim Blick aufs Cover wird klar, dass die beiden zum Glück ihrem Stil treu geblieben zu sein scheinen.
Schließlich sieht man die beiden Herren dort verrückt angezogen, als Highlight Vogelfedern auf dem Kopf, rosane und babyblaue Unterwäsche, sowie weiße Tennissocken. Dazu der passende apathische Blick und wir haben ein gutes Cover. Bestens. Aber auch beim Reinhröen in die CD sollen sich glücklicherweise alle Vermutungen bestätigen: Lexy & K-Paul haben Ahnung von dem, was sie tun. Diese Mix-Compilation ist benannt nach ihrer eigenen Radiosendung und die Tracks, die sie den Hörern dort um die Ohren hauen, sind auch hier in feinster Auslese wiederzufinden. Eingeteilt in die CDs „Saturday“ und „Sunday“ haben die beiden Berliner ihre liebsten Clubtracks auf Platte verewigt. Neben Songs von DJ Koze, Raz Ohara oder MIA findet man dort auch schonmal den ein oder anderen Lexy & K-Paul-Song. Egozentrisch? Vielleicht. Aber durchaus berechtigt. Auch eigene Remixe wollen sie dieser Compilation nicht fernhalten.
Zum Beispiel ihren Remix von Deichkinds Remmidemmi. Nicht nur stimmlich wurde der Gesang auf Kind getrimmt, auch die Texte wurden angepasst. So heißt es
„Schmeißt das Spielzeug aus dem Fenster, wir brauchen Platz zum Dancen!“
anstatt der Aufforderung, die Möbel doch bitte unsanft zu entfernen. Dass am Ende des Tracks dann noch der Vater ins Zimmer stürmt und die Kinder lauthals auffordert, zu Bett zu gehen, setzt dem bildlichen Geschehen dann schlussendlich die Krone auf.
Ein weiteres Highlight ist der Track „La Musique Chaotique“ von Käosklub. Mit gelangweilter Stimme und in französischer Sprache wird einem deutlich gemacht, dass das hier zweifelsohne die neue Tanzmusik sein muss. Sehr sympathisch. Auch „Habibi“ von Niconé ist es wert, gehört zu werden. Sphärisch-illusionierende Klänge auf Voice-Zerhacktem und allgemeinem Gefrickele. Über 5 Minuten lang. Echt interessant.
Sowieso hat die Compliation eine handvoll erlesenster Dance-Momente zu bieten.
Die gesamte Tracklist hier:
- CD1 (Saturday):
- 01. Lexy & K-Paul – Intro
- 02. Jan Driver – Kardamoon
- 03. Bukaddor & Fischbeck – Less
- 04. Siobhan Donaghy – Don’t give it up
- 05. Turek – Timeless
- 06. Man-D.A. – Principino
- 07. Lexy & K-Paul – Ponyboy (Ponybabe Remix)
- 08. Azzido Da Bass – Dooms Night (Lexy & K-Paul Remix)
- 09. Lexy – Katzenbüro
- 10. Maxime Dangles – Agujas
- 11. Lexy & K-Paul – The Clap (Lexy &K-Paul Remix)
- 12. Käosklub – La Musique Chaotic
- 13. Bora – Bleedin Soul
- 14. Deichkind – Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)
- CD2 (Sunday):
- 01. End of Tape – Date Store
- 02. Superfreund – Welcome 3000
- 03. Heinrichs & Hirtenfellner – You are I
- 04. Format B – Vivian Wheeler
- 05. Martinez – Land Crab
- 06. DJ Koze – Mariposa
- 07. Nicone – Habibi
- 08. Raz Ohara & The Odd Orchestra – Kisses
- 09. Rejected – Lost
- 10. Mia – Can’t find you (Kiki Remix)
- 11. Dubfire – Ribcage
- 12. Marcus Worgull – Spellbound
Insgesamt also ein bunter Mischmasch aus Electro, Techno und House. Hier ist eben alles ein bisschen elektronisch. Und komisch. Komisch elektronisch. Macht Spaß. Bitte weiter so!
VÖ: „Komisch Elektronisch“ ist seit 14.03.2008 auf musicismusic erhältlich.