Die Band des heutigen Abend, die LR Rockets, stammt definitiv aus England. Vier Jungs zwischen Style und Nerdigkeit, der typische Akzent und dann die Musik. Leise wird es heute nicht.

Das klingt dann – auch wenn die Vier aus London kommen – vor allem erstmal nach Manchester – ein Schlagzeug dessen Bassdrum und Becken sicherlich schneller abgenutzt sind, als im Allgemeinen bedacht, ein fast monotoner, irgendwie an Industrie erinnernder Bass.

Soweit bekannt, da hat jemand zumindest schon mal von Joy Division gehört. Zwei Gitarren, die natürlich verzerrt werden und so hauptsächlich (hohen) Krach erzeugen, positiv gemeint jetzt. Einer von den vier Sympathikanten singt die meiste Zeit, manchmal auch der Rest. Erkennen lässt sich vor allem, dass es oft zwischen hoch und tief hin- und herpendelt. Texte oder Inhalte bleiben bei der Lautstärke und der Lokalität leider ein wenig auf der Strecke.

Stattfinden tut das Konzert nämlich in der Kasseler Lolita Bar, mehr Szenekneipe denn Konzertlokalität und dementsprechend klein und dunkel ist es hier. Perfekt jedoch für die LR Rockets, das Garagengefühl wird noch verstärkt, PA ist mehr oder weniger Fremdwort und man spürt das Schlagzeug.

Ein bisschen verrückt sind sie, und – wie bereits erwähnt – äußerst sympathisch wenn sie ihren ersten „Hit“ (der, wie sie ironisch anmerken, hier vielleicht den Menschen bekannt ist, die gegen zwei in der Nacht noch Radio hören) „London Girls“ gleich erstmal den Kasselgirls widmen. Je nach Alkoholgrad und persönlicher Fasson steht oder sitzt das Publikum, bei manchen wird sogar der Bewegungsdrang ausgelöst. Passend zur Band spielt man auch nur eine knappe Stunde, eine Zugabe und dann nach mehrmaligem Fordern der Zuhörer noch einen Song.

Wenn nach der Hälfte des Konzerts die Wirkung des einen Bieres so langsam entschwunden ist, fragt man sich eventuell auch kurz, ob zwischen den Liedern eigentlich irgendwelche großen Unterschiede bestehen, aber nur kurz, weil: ist ja auch egal, macht Spaß.

Bilder findet man in der Galerie.