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Madsen – Goodbye Logik

MadsenNachdem die fünf jungen Männer der Band Madsen im Mai 2005 ihr Debutalbum, begleitet von einer Art Hypehysterie, veröffentlichten, erscheint nun bereits 15 Monate später, am 11. August diesen Jahres, der nach einem auf dem Album vorhandenen Song benannte Nachfolger, „Goodbye Logik“. Und was erwartet man von dem zweiten Album dieser jungen, norddeutschen Band rund um Sänger Sebastian Madsen, deren Debut von der Kritik hoch gelobt wurde? Ja, Progressivität! Eine Weiterentwicklung, die in den Liedern erkennbar ist! Madsen haben dies erfüllt – allerdings nur bedingt.

Schaut man sich die Tourdaten der fünf jungen Männer seit der Veröffentlichung des ersten Albums an, mag einem schnell die Frage kommen, wie sie es neben den unzähligen Club- und Festivalauftritten geschafft haben, die neuen Songs zu schreiben und letztlich auch aufzunehmen. Die Lösung des Rätsels mag in der Tatsache liegen, dass die Zeit, die andere Bands nach ihren Festivalgigs mit exzessiven, Alkohol durchtränkten Nächten verbrachten, genutzt wurde, um neues Liedgut zu entwickeln.

Der Auftakt erfolgt durch „Du schreibst Geschichte“, das gleichzeitig die erste Singleauskopplung des Albums ist. Die bereits erwähnte Weiterentwicklung bleibt hinsichtlich der Verwendung der Instrumente bei diesem Stück leider noch aus. Während Sebastian in bereits gewohnter Deutlichkeit und Klarheit über ein Leben, das im Mangel an Individualität und Selbstsicherheit unterzugehen droht, singt und dabei ganz und gar nicht naiv klingt, unterscheiden sich die von den Gitarren ausgehenden Tönen nur minimal von denen des Debuts.

Im absoluten Gegensatz dazu steht der Song, der dem zweiten Album der Bewohner des Wendlands den Namen gab: „Goodbye Logik“. Während ausgereifte Gitarrenpickings, die einen nahezu dazu zwingen, lethargische und passive Zustände zu verlassen und aufzustehen, um sich der Musik einfach hinzugeben, die Struktur des Liedes komplettieren, ertönt Sebastians stimme nach kurzer Einleitung, um uns zu erzählen, was wohl jeder nachempfinden kann: Rationalität, die plötzlich jegliche Macht und Wichtigkeit verliert oder Gefühle, die den Kopf übertreffen und gegen die sich jegliche Wehrversuche als sinnlos erweisen; Irrationalität, die sich dem hingegen als das einzige erweist, das ausschlaggebend ist oder Erwartungen, die nichts mit dem zu tun haben, was letzten Endes passiert.

Nach elf Liedern stehen wir also an einem Punkt, an dem sich teilweise großartige Unterschiede zum Vorgänger des Albums aufzeigen, teilweise aber auch Teile, die eben nahezu identisch mit diesem Vorgänger sing. Was aber viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass all das in einer gewissen Selbstverständlichkeit geschieht, die diese Band ständig umgibt. Da scheint es nicht, als wurden nervende Gedanken an den Erfolg verschwendet. Madsen mögen in den Augen vieler zu simple, klare und deutliche Musik machen, die kaum etwas mit der im Indie so beliebten Abstraktion gemeinsam hat. Dem ist nicht zu widersprechen. Und dennoch erzählen die Texte von dem, was uns bewegt: Verzweiflung, Liebe, Leben, …

Wem es also wichtiger ist, sich in den Worten wieder zu finden, während die überwiegend eher simple musikalische Begleitung eher unwichtig ist, wird sich über dieses Album freuen. Diejenigen jedoch, die auf einen stärker ausgefeilten und detaillierten Sound hofften, werden leider enttäuscht sein.

Alle weitere Infos zur Band gibt es auf deren Homepage.

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