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Mark Boombastik & Eduardo Delgado-Lopez – Adiós Berlin

Bei Mark Boombastik und Eduardo Delgado-Lopez haben sich zwei Seelenverwandte gefunden. In den Kneipen Berlins haben sie sich kennengelernt und schnell gemerkt, wie sehr sich ihre Interessen gleichen. Mark Boombastik ist ein begnadeter Beatboxer und Texter, der schon lang ein Debütalbum herausbringen wollte. Nun hat er den passenden Partner für sein Vorhaben gefunden. Zusammen präsentieren sie das Debüt „Adiós Berlin“.

Mark Boombastik bringt hiermit zwar sein Debütalbum heraus, doch hat schon viel früher seinen Fuß in die Musikszene gesetzt. Er hat bereits mit Künstlern wie Angie Reed, Fishmob oder Felix Kubin zusammengearbeitet. So überrascht es nicht, dass er sich auf „Adiós Berlin“ in ähnlichen Gefilden bewegt. Der musikalische Kontext ist simpel und doch so mitreißend. Staccato-artige Beats treffen auf schrabbelnde Gitarren und Synthesizersounds. Passend also, dass das Label Shitkatapult sich dieser Platte angenommen hat. Die beste Heimat für ungewöhnliche Musik.

Die beiden arbeiten vor allem mit einem: Dem Motor der Angst und der Panik. Wenn im Song „Arbeit“ pausenlos und in rasanter Geschwindigkeit die Uhr tickt und Mark dazu ‚Die Arbeit ruft, hab keine Zeit!‘ brüllt, wird man schon beim Zuhören ganz unruhig. Auch „Putzen“ arbeitet mit dem selben Gefühl. Wie im Wahn wird alles aufgezählt, was es in dieser Welt zu putzen gibt. Angefangen bei ordinären Dingen wie der eigenen Wohnung geht es über zur Gehirnwäsche, die gemacht werden muss. So lebt die Musik von den Texten. Es sind Songs, die direkt an die Nerven gehen. Teilweise wird der Stress, der ausgelöst wird, sogar unangenehm. Aber genau das ist ja der Trick. Musik zum Erleben. Der Gegenentwurf zum Easy Listening.

„Adiós Berlin“ ist ein Album, das in der Berliner Underground-Szene seine Wurzeln hat und vor allem dort sicherlich auch am meisten Anklang finden wird. Doch darf man den Albumtitel nicht falsch verstehen. Es ist keine Flucht aus der Stadt, es ist eine Hommage an sie. Wo sonst könnte ein so eigenwilliges Album wie dieses entstehen. Ein großartiges Debüt!


VÖ: „Adiós Berlin“ erschien am 27.05.2011 auf Shitkatapult.

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