Au weia, das geht ja gut los. Mit einer fetten Double Bass wird man im Hause Maroon willkommen geheißen, nur um dann unmissverständlich klargestellt zu bekommen: „This Is The Fight For The Voiceless Minority“. Die Band spielt ihre Trademarks also nach wie vor gnadenlos aus: fetter Metalmosh und ambitionierte Vegan/Straight Edge Texte. Genau das haben Maroon über die letzten Jahre hinweg perfektioniert und auf dem aktuellen Longplayer When Worlds Collide (Century Media) auf die Spitze getrieben.
Die fünf jungen Männer aus dem „Du bist Deutschland“-Land wissen, was sie können. Musikalisch dem Metal um Längen näher als dem Hardcore, hauen sie textlich einige Granaten raus, die bei Earth Crisis nicht weiter aufgefallen wären. Die fetten, moshigen Songs werden durch kurze, ruhige, instrumentale Zwischenspiele aufgelockert, so dass die Magengrube auch mal entlastet wird. Solche Mosh-Attacken wie Maroon sie auffahren, kennt man sonst nur aus der obersten Liga amerikanischer Bands. Da brauchen sich die fünf Deutschen definitv nicht zu verstecken.
Der Unterschied zum allseits gefeierten Vorgänger Endorsed By Hate fällt nicht sofort ins Auge. Produktionstechnisch wurde auf jeden Fall noch mal eine Schippe draufgelegt, einige Gitarrensoli wurden verwurstet, Roger Miret von Agnostic Front haucht einige engelsgleiche Worte aufs Band und auch Mikkel Sandager von Mercenary kommt mal zum Zug und schmettert feinste Heavy Metal Vocals ins Mikro, klingt wesentlich besser als sich das jetzt vielleicht lesen mag. Des weiteren wurden von den Mercenary Leuten noch einige Keyboard-Flächen hinzugefügt, was sich aber meist songdienlich bemerkbar macht und eigentlich nie nervt. Sonst bleibt im Prinzip alles beim Alten: When Worlds Collide ist ein mega-fett produziertes, zeitgemäßes Metal Album mit allem was man braucht. Die Mosh-Parts sind hier zu Lande sowieso unerreicht und Maroon spielen mittlerweile auch international wohl ganz oben mit.
Für jeden Metal(core) Fan sollte die Anschaffung auf jeden Fall ganz oben auf dem Einkaufszettel stehen.
8 von 10 Punkten