Am 6. Juni 2014 erscheint bei Broken Silence Records das Neue Album „Für Leute die schon alles haben“ der Band Misses Next Match. Als ich dieses Album zum rezensieren angefordert habe, wusste ich nicht, was auf mich zukommen würde. Ich kannte die Band bereits von Konzerten aus kleinen AJZ´s und kleinen anderen linken Projekten, die ich vor Jahren besucht habe. Damals waren es knackige Elektrobeats und Synthesizer gemischt mit Punk. Außerdem kannte ich den Punk lastigen Song „Wer neu ist im Fight Club, der muß kämpfen“ aus dem Gegengerade Film. Um so erstaunter war ich nun, als ich die CD das erste Mal aufgelegt hatte.
Die gewohnte Punk und Elektro Attitüde war für mich komplet verflogen. Ich war zutiefst irritiert, gibt es etwa noch eine weitere Band namens Misses Next Match?! Gerade am Anfang des Hörens, konnte ich mich nicht auf den Gesang konzentrieren. Durchgehend fragte ich mich, warum machen die jetzt Hotellobby-Musik. Leichte Gittarenklänge, minimalistischer Beateinsatz und viel zu viel Harmonie im Soundbild.
„Die Ewigkeit ist viel zu lang
besonders gegen Ende hin
das einzige beständige
beständige Veränderung“
Doch als das erste mal die Stimme vom Sänger M. Spormann ins Mikrophon krächzt war mir klar, dass dahinter ein Konzept steht. Ein Konzept aus friedlicher, beruhigender Musik mit dem klaren Gegensatz des Gesangs und der Lyrics. Von selbstbeobachtenden, reflektierenden und zum Teil aggressiven Texten wird Elektropunk in dieser Ausführung völlig neu gelebt und geschrieben. Gerade das Songwritting in seiner Verworrenheit und gleichzeitiger Aussagekraft erinnerte mich an die verschiedenen Lieder der Band Susanne Blech.
Gerade Songs wie „Im Trend“ gab mir immer wieder einen Anreiz das Album hoch und runter zu hören, um die verschiedenen Aussagen, Gefühle neu zu interpretieren.
Mit diesem Album ist es Misses Next Match nicht nur gelungen zu verwirren, sondern auch zu begeistern und zu fesseln.
VÖ: „Für Leute die schon alles haben“ erscheint am 06.06.2014 auf Broken Silence Records