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Missincat – Wow

Das Debütalbum „Back On My Feet“ bescherte Missincat wahnsinnige Höhenflüge. Airplay, wie man es sich nur wünschen kann, diverse Chartplatzierungen und sogar ein großer Werbedeal. Die Angst war da, dass unter einem solchen Druck die künstlerische Freiheit leiden würde. Doch wenn man sich das zweite Album „Wow“ anhört, wird man schnell vom Gegenteil überzeugt.

Missincat lässt sich von nichts eingrenzen und musiziert immer noch in die Richtung, in der ihr der Kopf steht. Sie traut sich sogar noch mehr als beim Debüt. Es handelt sich nach wie vor um Folk-Popmusik, aber auf „Wow“ kommen viel mehr unterschiedliche Instrumente zum Einsatz. Von Banjo, über Posaune bis hin zu Melodica oder sogar einer singenden Säge in „Just In My Head“ – Es gibt nichts, was Missincat nicht ausprobieren würde. Trotzdem bleibt die Musik gediegen und in sich schlüssig. Keiner der Songs treibt es auf die Spitze. Es ist viel eher ein ständig dahinfließendes Gefühl, dass das Album auslöst. Musik, die niemals anstrengend wird und der man sehr gerne lauscht.

Nicht zuletzt trägt natürlich auch die Stimme von der gebürtigen Catarina Barbieri zur Stimmung des Albums bei. Damenhaft, niedlich, aber niemals schüchtern. Man hat beim Zuhören das Gefühl, dass ihr ein nicht abbrechendes Lächeln im Gesicht stehen muss. Und in „Capita“ greift die gebürtige Italienierin sogar zu ihrer Muttersprache, was dem Ganzen noch mehr Authentizität verleiht. Alles in allem fühlt man sich unweigerlich an die Musik der Schwedin Miss Li erinnert. So freut es doch sehr, dass genau diese Dame beim Song „Distracted“ mit zum Mikrofon greift. Ein Duett, wie es man sich schöner nicht einmal ausmalen könnte!

Mit „Wow“ von Missincat ist die erste Frühlings-Platte des Jahres geboren. Solang die Umwelt sich noch Zeit lässt mit dem besseren Wetter, lässt Missincat zumindest das Herz aufblühen. Der einzige Minuspunkt ist der, dass die Gefahr besteht, dass dieser Stil auf Dauer etwas langweilig werden kann. Ein wenig mehr Power würde dem nächsten Album gut tun. Aber bis dahin freuen wir uns über diese entspannte Musik. „Wow“ tut einfach gut!


VÖ: „Wow“ erschien am 04.03.2011 auf R.D.S.

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