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Mr Brown auf NVA-Tour (Tourtagebuch/Teil 5)

Tag 4
Montag ist Schontag. Um 17 Uhr erreichen wir im strahlenden Sonnenschein
Remseck, leider das falsche Remseck, denn davon gibt es drei. Eine Stunde später
finden wir das Haus der Jugend wieder, denn dort waren wir schon einmal. Auf
geht’s mit sechs Mann zum Zelt aufbauen. Als das Zelt steht machen wir das Licht
an und danach gibt’s gleich Nudeln. Timo aus Künzelsau und Emmi aus Wiesbaden
sind gekommen. Das ist doch schon mal schön! Doch was ist eigentlich mit den
Leuten aus Remseck? Von den 30 Jugendlichen, die am Abend am Gelände
vorbeigehen, trauen sich gerade mal 15 ins Zelt. Vermutlich halten sie uns für
Außerirdische oder aber Aliens. Um halb 10 fangen wir an zu spielen und
plötzlich kommen die Leute doch rein. An Eintritt ist nicht mehr zu denken, so
dass wir heute den Bus nach Greiswald schieben müssen (880 km). Tobi der
Veranstalter sagt: „Montag ist Schontag in Remseck!“ Aber mir scheint es so als
wäre das junge Publikum südlich der Elbe im Grunde doch genau so steif wie Jakob
auf der Rückbank, der um viertel nach sieben ins Bett ging und um halb acht
aufsteht und jetzt bereits den ersten Humpen verlötet hat und wieder schläft.
Die Euphorie der ersten Tage ebbt nun langsam ab und die Hoffnung, dass Frodo
den Schicksalsberg noch erreicht, ist schon fast erloschen.
Hanni geht immer früh ins Bett, um uns täglich über die Rocky Mountains zu
fahren. Aber heute schieben wir ja den Bus – wie bereits erwähnt. Ich hätte
gehofft, dass auf einer Tour mit Zelt auch unter der Woche etwas mehr gehen
würde, aber wie schon so oft erfahren, ist der Rock ’n Roll am Sterben. Vielen
Dank Ihr Arschgeigen aus Remseck (ausgenommen alle die da waren) – Ihr seid echt
Kulturbanausen!
Heute fahren wir nach Greifswald. Paul, der Mann vor Ort, rief mich gestern
während des Konzerts an und berichtete mir von einer guten und einer schlechten
Nachricht. Die schlechte Nachricht: Der Direktor der Dorfschule verbot das
Aufhängen unserer Plakate, da seiner Meinung nach eine Band mit dem Namen Mr
Brown und einem NVA-Zelt nur Nazis sein könnten. Die gute Nachricht: Wir sind
keine Nazis und jetzt weiß jeder, dass wir in Greifswald spielen.
Wir hoffen auf ein gut besuchtes Konzert mit der Vorband Guten Morgen Lena, die
alles organisieren. Vielen Dank dafür!
Daniel
P.s.: Freitag, 17.10 spielen wir um 14 Uhr in Bad Salzuflen.

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