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Olehole – Holemole

Olemole-Holemole Heutzutage mit ehrlich gemeintem Hardcore-Punk zu überzeugen ist schwer geworden. Ausgelutschte Akkorde und abgedroschene Parolen. Es sind also noch massenhaft neue Wege zu beschreiten. Wie man kraftvolle Synergieeffekte aus diversen Stilen mitnimmt und bei allem spaß- und schweißtreibend bleibt zeigen Olehole mit Holemole.

Zugeben, der Bandname ist – besonders in Verbindung mit dem Albumtitel – eher dämlich gewählt, doch Äußerlichkeiten zählen nicht, so viel ist klar. Vier biertrinkende Kerle um Ex-The Ghost-Mitglied Brian Moss, allesamt gestandene Musiker, haben da ihren Freude am gemeinsamen Proggen und Punchen. So viel Punk bleibt, wenn man die zehn Songs aufs Essenzielle reduziert, gar nicht mehr übrig. DC-Hardcore und Progressive Rock, in jedem Songwinkel schlummern andere Genre-Bausteine.

Schwingende Rocker wie „Gatekeeper“ oder rhythmusverschleppte Orgien wie „Treble Hook“, flankiert von Brian Moss‘ bärigem Geshoute, da verliert selbst so mancher Fugazi-Anhänger die Fassung. Und das, obwohl Olehole aus San Francisco kommen. Westküsten-Flair sucht man natürlich vergebens, hier zählen Schweiß und zersäbelte Plektren.

So gibt’s dann auch keine Ballade oder ähnliche Scherze, Experimente überlässt das (Alt-)Herrenquartett lieber jüngeren Vertretern. Macht aber gar nichts, denn wenn hörgeschädigte Hardcore-Veteranen den Proberaum auseinandernehmen, bleibt kein Stein auf dem anderen. Kein angenehmes Album vielleicht, aber perfekt zum Holzhacken und ähnlich destruktiven Tätigkeiten. Und was erst live beim Publikum im Pit so alles zersplittert, will man sich erst gar nicht vorstellen. Leider entern Olehole vorerst nur in ihrem Heimatland die Konzertbühne.

„Molehole“ erschien am 08. Mai 2009 via Rough Trade.

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