Besser nicht nachmachen: Auf ihrem neusten Cover findet man die Herren von Phantom Planet zusammen mit ihren Instrumenten mit hunderten von Gaffatape-Streifen an der Wand festgeklebt. Vielleicht, damit sie endlich mal bei der Sache bleiben, liegen doch vier Jahre zwischen Album Nummer drei und Nummer vier. Aber jetzt ist es vollbracht: „Raise the Dead“ steht ab Freitag in den Läden und präsentiert sich mit neu gewonnen krachigen Tönen.
Eins der markantesten Stilmittel von Phantom Planet war eh und je die Stimme von Sänger Alexander Greenwald, die man 10 Meilen gegen den Wind erkennt, sofort raussticht und die Greenwald in den lauten und leisen Tönen gleichermaßen gut einsetzen kann. Auf diesem neuen Album erinnert seine Sangesweise oft an Matthew Bellamy von Muse. Auch findet man musikalische Parallelitäten zu den Briten. Die glattgeschliffenen Songs vom Vorgänger „Phantom Planet“ mussten rotzigen Gitarren und lautem Geschrei Platz machen (etwa in „Demons Daughters“ oder „Geronimo„).
120 Songs haben Phantom Planet in der Kreativ-Phase für das neue Album geschrieben, 30 davon aufgenommen und zwölf haben es auf die CD geschafft. Der Opener „Raise the Dead“ ist gleich ein Brett, gefolgt von „Dropped“, das durch die vielen Stimmen in den Strophen einen schönen Drive bekommt. „Do the Panic“ ist die erste Single und hat Hitpotential, hinter dem sich die Kooks oder die Strokes verstecken können.
Jason Schwartzman wird sich vielleicht ärgern, nicht mehr mit Phantom Planet diese Platte gemacht zu haben. Er war 1994 Mitbegründer der Band, stieg allerdings 2003 aus um sich der Schauspielerei zu widmen, was ihm in letzter Zeit auch erfolgreich gelang (zum Beispiel in Dajeeling Limited oder I heart Huckabees).
„Raise the Dead“ wird Phantom Planet nicht unsterblich machen (wie vielleicht „California„, wenn wir mal hochgreifen wollen), aber man kann es gut hören und die Amerikaner können zufrieden mit sich sein.
when your heart beats under you skin
this time don’t be so afraid of losing it!
Phantom Planet – „Raise the Dead“ erscheint am 20. Juni bei Warner.