Da Pulled Apart By Horses nicht jedem ein Begriff sein dürften
hier einige freie Assoziationen: PABH klingen wie At The Drive-In in verspulter. Sie haben den Groove und die Wucht von Rage Against the Machine.Und sie haben das Zeug dazu eine Band wie Billy Talent in Sachen Quirligkeit locker in die Tasche zu stecken. Ihre Platte ist also verdammt catchy. Aber Achtung: Wir sprechen hier immer noch von einer Hardcore Band.
Mein Gott klingen die amerikanisch! Und das stimmt. Aber Pulled Apart By Horses kommen tatsächlich aus Großbritannien. Genauer gesagt: Aus Leeds, der ehemaligen Industriestadt im Norden der Insel. Von dort her kamen bislang eher radiobekannte Weichspüler-Akts wie die Kaiser Chiefs oder The Pigeon Detektives. Aber das wird sich nun ändern, denn mit PABH kommt ein neuer interessanter Akt hinzu.
Gegründet hat sich die Band erst 2008, sodass ihr selbstbetiteltes Album ihr Debut ist. Und das legt die Messlatte verdammt hoch. Aber wie sich das für ein Debut-Album gehört überwiegen Lockerheit und befreites Ideenreichtum. Auf elf Tracks feuern die vier Musiker aus allen Rohren und schaffen es allen Ernstes so viele gute Referenzen auf sich zu vereinigen, dass der Hype um ihre Personen wohl bald nicht mehr aufzuhalten sein wird.
Stimmlich geht es manchmal ähnlich chaotisch und zu wie bei den Blood Brothers, wobei vor allem aber Lead-Sänger Tom Hudson noch viel öfter wie ein Ben Kowalewicz (Billy Talent) mit Sonnenstich rüberkommt. Und wenn es mal nicht zu sagen gibt, grooven PAPH wie Rage Against The Machine zu ihren besten Zeit, nur ohne dabei politisch zu werden. Das deuten bereits die eher abstrakt oder simpel gehaltenen Song-Titel an. Aber egal ob der Track ´Back To The Fuck Yeah`, ´Yeah Buddy`oder ´Meat Balloon´ heißt. Jeder Song weiß zu überraschen und die dreckige Aufnahme bewahrt der Band einen ordentlichen Punk-Spirit.
Wer sich mal wieder einen vollzeit-aggressiven Hardcore/Punk Brocken von CD zulegen möchte, wird hier fündig.
Wer die Band Mal auf den Bandfotos sieht wird sich allerdings wundern, wie vier dermaßen schmale Kerle einen so auf dicke Hose machen können. Aber gut: Wers hat, der hats.