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Rilo Kiley – Under the Blacklight

Rilo Kiley haben bereits mit ihrem ersten Album Take-Offs and Landings 2001 für Furore im amerikanischen Indiefolk-Universum gesorgt und spätestens mit den auf Saddle Creek erschienen Langspielern The Execution of All Things (2002) und dem zunehmend poppigeren More Adventurous (2004) auch die Kritiker von sich überzeugt. Seitdem haben sich die Band-Mitglieder auf Tour und in verschiedenen Seiten- und Soloprojekten ausgetobt und melden sich nun mit ihrem vierten Studioalbum zurück im Neuheiten-Regal.

Die Tatsache, dass Under the Blacklight bei dem Major Label Warner Bros veröffentlich wurde, sollte zuerst einmal mehr für die Qualitäten des Quartetts aus LA sprechen. Doch der Major-Deal scheint auch die Band um die ehemaligen Kinderstars Jenny Lewis und Blake Sennett nicht von einem automatisch massenkompatibleren Sound verschont zu haben, der den ein oder anderen Indiesnob dazu bringen wird, sich mit einem trotzigen „früher waren sie nicht so poppig“ abzuwenden.

Aber das muss ja nicht unbedingt etwas schlechtes heißen. Die Platte mag insgesamt glatter und eingängiger produziert sein als die Vorgänger, mit catchy Diskoelementen aufwarten und lyrisch vielleicht nicht mehr ganz so tief gehen, ist aber definitiv nicht schlecht gemacht.

Der Titeltrack, „Close Call“ und der Opener „Silver Lining“ (mit einem Gitarrenlauf von George Harrisons „My Sweet Lord“) erinnern mit ihren fast schon zu süßen Harmonien irgendwie an amerikanische Countrysängerinnen der Neunziger wie Paula Cole, aber ganz so glatt sind Rilo Kiley dann doch nicht geworden. Jenny Lewis erzählt weiterhin in iherer markanten Stimme zynisch von den Abgründen Los Angeles’, hüllt sie auf Under the Blacklight nur in schillerndere Kleider, ohne damit aber ganz zu verdecken, was darunter liegt.

Die Band funkt und groovt wie noch nie, wie zum Beispiel im betont cool gesungen und mit einem untypisch einsilbigen „out out out“-Refrain versehenen „The Moneymaker“, dem spanisch angehauchten „Dejalo“ oder dem kokettierend klattschendem, mir aber viel zu anstrengendem, „Smoke Detector“, das von Sechziger Jahre Surf-Gitarren umrundet wird.

Während „Angels Hung Around”, „15” und „Give a Little Love” eher gefällig daher plätschern, wird „Breaking up“ mit seinem stampfenden Beat und Motown-Chor „Ooh it feels good to be free” sicherlich zu einer Hymne schlussmachender Mädchen.
Das hauptsächlich von Blake Sennett gesungene „Dreamworld“ bietet dagegen eine willkommen atmosphärisch warme Abwechslung.

Unterm Schwarzlicht haben Rilo Kiley definitiv einen mutigen (und vielleicht zu großen?) Schritt in Richtung Popmusik getan, der sie gelegentlich zum Stolpern bringt und abzuwarten lässt, in welche Richtung sich die Band in Zukunft entwickeln wird. Auf einer Skala zwischen Fleetwood Mac und Gwen Stefani liegen sie deutlich immer noch näher an Ersteren – jedoch mit der Tendenz zu nervigen Ohrwürmern. [freda]

VÖ: 26.10.2007
Band-Homepage: http://www.rilokiley.com
Bei Myspace:http://www.myspace.com/rilokile

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