„Senore Matze Rossi? Kenn ich nicht.“
Das zumindest war die Reaktion vieler meiner Freunde, nachdem ich euphorisch erzählte, ich würde zu eben diesem Konzert im Grünen Jäger gehen und mich schon wie wild darauf freuen.
„Das ist der ehemalige Sänger von Tagtraum!“ versuchte ich zu erklären, doch auch diese Information schien leider niemanden so recht vom Hocker zu reißen. Eines ist jedoch sicher, wer am Samstag nicht dort war, hat etwas verpasst, und der bis oben hin gefüllte Club ließ vermuten, dass es zum Glück doch genug Leute gibt, die diese Musik kennen und genauso schätzen wie ich.
Um 20:30 Uhr war Einlass und der anfangs noch spärlich gefüllte Grüne Jäger (empörte Ausrufe seitens des Puplikums: „Wieso kommt denn hier keiner?“) wurde mit der Zeit voller und voller, bis es schließlich sogar recht eng wurde. Den Anfang machte der Support Solowboy, ausnahmsweise mal nicht mit Musik, sondern mit einer kleinen Lesung seiner selbstgeschriebenen Kurzgeschichten. Viele setzten sich auf den Boden vor der kleinen Bühne um der Stimme zu lauschen und Solowboy erntete verdienten Applaus – trotz leider eher schlechter Akustik.
Direkt im Anschluss betrat dann Senore Matze Rossi (alias Matze Nürnberger) die Bühne, ein sympathischer junger Kerl mit Tattoos am Arm, Death Cab for Cutie T-shirt und einem netten Grinsen – unterstützt von seiner vierköpfigen Band Gaston. Im September geht es dann übrigens das erste Mal zusammen ins Studio und das neue Album wird nicht lange auf sich warten lassen.
Am Abend präsentierte Matze jedoch erstmal eine ausgewogene Mischung von Songs aus seinem ersten Soloalbum und Titeln des aktuellen Albums „Und wann kommst du aus deinem Versteck“. Auch einige neue Lieder wurden vorgestellt und gaben ersten Vorgeschmack auf die neuen Aufnahmen.
Dem Puplikum merkte man die Begeisterung an und viele konnten sowohl neue als auch alte Songs mitsingen und es entstand eine sehr schöne Atmosphäre. Genauso authentisch wie seine Texte kommt auch Matze auf der Bühne rüber, lacht viel und man merkt ihm an, wieviel Spaß er an der Sache hat. Da verzeiht man ihm schonmal den ein oder anderen Versprecher im Text. Die gute Laune überträgt sich automatisch auf die Zuschauer und man ist einfach nur glücklich, wenn gewisse Lieder mal wieder genau ins Herz treffen.
„Musik ist der wärmste Mantel und bringt mich rein und durch und raus. Und noch ein Mixtape für die Reise, keiner weiss wohin das geht. Doch nie alleine. Das hört nicht auf. Das hört zum Glück ja niemals auf. Und alles was dann nur noch zu klären wäre, wie oft retten mir diese Lieder meinen Arsch bevor ich sterbe?“
Oh ja, diese Lieder können einen wirklich retten. Dieser Mensch mit der Gitarre und seine Band schaffen es, dass man sich zumindest einen Abend lang irgendwie aufgehoben und verstanden fühlt.
Die Zeit zumindest verging viel zu schnell, so dass ich gar nicht genau sagen kann, wie lange die Guten denn nun eigentlich spielten. Am Ende sang Matze noch ein paar Songs ohne Band, unter anderem das gecoverte „Such Great Heights“ – passend zu seinem T-shirt. Man durfte begeistert sein.
„Wenn das ein Film wäre, dann hätte er spätestens jetzt Applaus verdient. So schaurig und traurig. So unglaublich und wunderschön. Ich würde ihn gerne nochmal sehen.“
Ob Matze sich bewußt ist, dass er mit diesen Zeilen seine eigenen Konzerte beschreibt?
Zwei Termine stehen für den April noch an:
20.4. – JZ „Das Zentrum“ – Dortmund
21.4. – Vortex Club – Siegen
Mehr Infos und Musik gibt es hier:
www.senorematzerossi.de
www.myspace.com/senorematzerossi
www.myspace.com/solowboy
such great heights ist aber von postal service…
naja aber der sänger von death cab for cutie ist auch der sänger von postal service ;)
und die beste cover version stammt immer noch von iron&wine :P