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Sex Jams – Post Teenage Shine

Was man an österreichischer Musik hierzulande mitbekommt, bewegt sich meist im Dunstkreis der Band Ja, Panik und des Labels Wohnzimmer. Es handelt sich also größtenteils um deutschsprachigen Indierock, den wir mit Österreich in Verbindung bringen. So war ich nicht schlecht überrascht, als ich feststellte, dass Sex Jams aus Wien kommen. Denn ihr Debütalbum „Post Teenage Shine“ klingt viel eher nach New Yorker Noise Rock als nach allem anderen.

Sex Jams führen ihren Stil auf dem Album so fort, wie es auf der EP „On Our Way Home To Nowhere“ im Mai 2009 begann. Hypnotische Frauenstimme, rasende Gitarren, dreschendes Schlagzeug. Eine stete Dissonanz in der Musik. Ein Vergleich zu Sonic Youth bleibt natürlich nicht aus. Doch wie bekannt ist, sind ebendiese eine schwer zu erreichende Konkurrenz und auch die Sex Jams wirken in diesem Kontext nur wie ein Plagiat dessen, was sie gerne sein wollen. Klar, die Grundidee ist gut und funktioniert. Das Prinzip Noise Rock ist erfolgreich umgesetzt. Aber auf voller Albumlänge ist die Musik zu monoton. Ein Song gleicht dem anderen und ein Hit lässt sich so auch nicht ausfindig machen.

Was aber eine Chance für die Band sein kann, ist die Stimme der Sängerin. Katarina Trenk singt mit sehr viel Energie und bringt die Message der aus Großstadt-Rebellion, Aufbegehren und produktiver Zeitverschwendung resultierenden Texte gut rüber. Dabei geht es um Kleinigkeiten und auch die großen Themen der Gefühlswelt und kein Blatt wird vor der Mund genommen. Das dürfte man sich bei so einem Bandnamen ja auch nicht erlauben!

Insgesamt bringt dieses Album keinen neuen Wind in die Musikwelt. Es gibt schon zu viele Bands, die sich an Sonic Youth orientieren und dementsprechend abgekupfert wirken. Außerdem klingen alle Songs auf „Post Teenage Shine“ in meinen Ohren relativ ähnlich. Wer bedingungsloser Fan von diesem Musikstil ist, der wird mit diesem Album etwas anfangen können. Für alle anderen ist es auf Dauer zu langweilig. Wir werden sehen, wohin die Sex Jams sich in Zukunft bewegen, aber etwas mehr als ausschließlich schrammeligen Noiserock zu wagen, würde der Band mit Sicherheit gut tun.


VÖ: „Post Teenage Shine“ erschien am 08.03.2010 auf Noise Appeal.

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