Der lang erwartete Nachfolger des letzten Sometree-Meisterwerks „Moleskine“ steht seit dem 2 Juni 2006 in den Plattenläden und um es vorweg zunehmen: Es ist mehr als ein Anknüpfen an den schon sehr gelungenen Vorgänger. Die Band nennt es ihr Baby und das wohl zu recht, da soviel Zeit in diese Platte investiert wurde. „Bending the willow“ heißt das gute Stück, das für mich zu einem Album geworden ist, welches in der Lage ist, mir auch im Sommer eine Gänsehaut zu verpassen.
Auffällig beim ersten Hören der Scheibe ist der verstärkte, jedoch nicht übertriebene Einsatz von Bläsern- und Klavierelementen. Die Jungs hatten schon bei ihre vorletzten Tour kurz vor Erscheinen von Bending the willow einen Klavier- bzw. Keyboardspieler auf der Bühne, der demnächst wohl häufiger mit der Band live zu sehen sein wird. Die Aufnahme an sich klingt des weiteren noch etwas poppiger als beim Vorgänger. Der Einsatz von verzerrten Gitarrenparts wurde auch etwas herunter gedreht, was meiner Meinung nach die Scheibe interessanter und kompakter wirken lässt.
Auch gesangstechnisch ist Bending the willow um einiges facettenreicher als Moleskine. Teilweise sich überlagernde Gesangspuren, die wunderbar mit den Gitarrenläufen harmonieren und sich ohrwurmartig ihren weg in die Gedächtnisstätte bahnen, um dort zu verweilen und einem den ganzen Tag im Kopf umher zu geistern, sind eine der vielen Auffälligkeiten dieser Scheibe. Die Songs an sich wirken kompakter und klarer strukturiert, lassen also schon einen gewissen Strophe – Refrain – Charakter zum Vorschein kommen.
Im Großen und Ganzen ist Bending the willow eine Weiterentwicklung der Band, bei der man merkt und hört, wie viel Arbeit und Herzblut in diesem Album stecken. Thumbs up für eine der besten Bands aus diesem Land, die es versteht ihre eigene und eigenständige Musik im Indiebereich zu etablieren.
Viel kann man in diesem Review auch einfach nicht schreiben, da ich der Meinung bin, man sollte dieses Album einfach hören, um zu merken wie schwer es eigentlich ist, Worte dafür zu finden.
Meine favorite Songs: Talion, hands and arrows, bending the willow und soft remarks.
Mein Tipp: Badewanne, CD – Spieler, Kerzen, vier kalte Biers, sechs Zigaretten, die Freundin mit in die Wanne holen und einfach genießen………………………………
schön gesagt.