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Spaceman Spiff – Bodenangst

Spaceman Spiff ist ein Alter Ego vom Superheld Calvin aus der Comicserie „Calvin and Hobbes“ aus den 80ern. Inzwischen ist aber Zeit vergangen und eine Google-Suche spuckt unter dem Begriff mit höherer Wahrscheinlichkeit schöne Musik aus. Ein Herr namens Hannes Wittmer hat nämlich den Namen seines Kindheitshelden an sich genommen, sich eine Gitarre geschnappt und das Debüt „Bodenangst“ aufgenommen.

Und viel mehr gibt es dazu auch auch nicht zu sagen. Spaceman Spiff ist Solokünstler. Er ist Singer/Songwriter. Er braucht nicht mehr als die Gitarre in der Hand und seiner Stimme, um zu überzeugen. Auch live verzichtet er auf jegliche Schnörkel, die Musik wirkt so ehrlich wie nur möglich. Interessant anzumerken ist es, dass Hannes mit Senore Matze Rossi verwandt ist. Das Talent scheint hier in den Genen zu liegen. Natürlich wäre es weit hergeholt, Hannes‘ Musik als ’neu‘ in den Himmel zu heben, Gitarre spielen viele. Besonders jetzt, wo er nach Hamburg gezogen ist, muss er mit der Konkurrenz klarkommen. Da hat er es in Würzburg sicher noch leichter gehabt. Aber die Texte heben das Album „Bodenangst“ vom Einheitsbrei ab.

Ich weiß, dass ich immer die Wahl hab zwischen Kant und Peter Pan,
zwischen Altbau und Nimmerland, Nüchternheit und Wahn.
Und Kant sagt: ‚Du bleibst, wo du hingehörst!‘
Und Peter sagt: ‚Flieg, wohin du willst!‘
Und ich lass die beiden allein und sag:
‚Komm, nimm deine Tanzschuhe mit,
wir verschwinden in Musik.‘

Hannes erzählt ganz persönliche Geschichten von seiner Auffassung der Welt, zwischen Resignation und Hoffnung, den süßen und den bitteren Seiten. Beachtenswert ist es, mit welcher Authentizität das Ganze rübergebracht wird, wenn man bedenkt, dass Spaceman Spiff gerade mal am Anfang seiner Zwanziger ist. Doch spätestens wenn am Ende des letzten Tracks noch verlegen „Danke“ geflüstert wird, kann man gar nicht anders, als auch den Kerl hinter der Musik irgendwie sympathisch zu finden.

Wir wissen alle, dass Spaceman Spiff noch weit davon entfernt ist, seinem Namensgeber nahe zu kommen und die Welt zu retten. Die Ambition für ähnliche Taten im Rahmen der Musik ist aber zweifellos da. Und wenn der Jungspund sich nicht ganz blöd anstellt, dürfte er bald mit Gisbert zu Knyphausen die Hamburger Bühnen teilen. Explodieren statt Implodieren!


VÖ: „Bodenangst“ erschien am 28.11.2008 in Eigenproduktion.

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