Viele berühmte Sportler haben sich später oder während ihrer Karriere der Musik zugewandt und einige haben dies professionell verfolgt. Auch umgekehrt, waren einige berühmte Musiker einmal professionelle Sportler. Hier sind drei, die ihre künstlerische Seite für sich entdeckt haben.
Jack Johnson (Surfer)
Bei den Konzerten von Jack Johnson scheint es so, als wäre er immer gerade auf dem Sprung ans Meer, mit seinen Sandalen, lässigen T-Shirts und Shorts. Dort würde er sicher mit Freunden am Lagerfeuer sitzen, Lieder auf seiner Gitarre singen und sich hin und wieder aufs Surfbrett schwingen. Diesen Eindruck verleiht jedenfalls sein Image.
Doch es gab tatsächlich eine Zeit, in der er eine professionelle Surfkarriere anstrebte. Und das ist gar nicht mal so abwegig, da er der Sohn eines bekannten Surfers, Jeff Johnson, ist. Das erste Mal stand Jack auf dem Surfbrett, als er 5 Jahre alt war. Im Alter von 17 zeigte er sein Können und war der jüngste Teilnehmer, der es in das Finale der Pipeline Masters in Oahu schaffte. Leider hielt seine Glückssträhne aber nur kurz an, denn schon eine Woche später erlebte er beim Surfen einen Unfall, bei dem er mit über 150 Stichen am Kopf genäht werden musste. Später nutzte der erfolgreiche Singer-Songwriter den Unfall als Inspiration für den Song „Drink the Water“. Am wohl bekanntesten – und eingänglichsten – ist aber sicherlich „Upside Down“:
John McEnroe (Tennisspieler)
John McEnroe hatte eine phänomenale Tenniskarriere. Die frühere weltweite Nr. 1 gewann sieben Grand-Slam-Titel im Einzel, neun im Herren-Doppel und war über eine lange Zeit der Favorit in den Tennis-Wetten bei vielen Turnieren.
Dieser Arbeitseifer ließ auch später bei seiner Musik nicht nach. Er begann mit Hilfe seiner Freunde Eddie Van Halen und Eric Clapton Gitarre zu spielen und trat mit seiner Band namens The Johnny Smyth Band in den gleichen Orten auf, in denen er auch die ATP Champions-Tour spielte. Von Zeit zu Zeit spielte er als Musiker auch Gastauftritte zusammen mit erfolgreichen Bands. 1997 verband er seine Liebe zur Musik sogar mit seinem Privatleben, als er die Sängerin Patty Smyth heiratete. Dennoch beendete der in Wiesbaden geborene 57-Jährige seine Karriere als Musiker in demselben Jahr.
Hier ist er zu sehen, wie er auf der Gitarre rockt:
Oscar De La Hoya (Boxer)
Oscar De La Hoya hat sich nicht nur im Boxsport einen Namen gemacht. Er war im Jahr 2000 ebenso mit seinem Album erfolgreich, das seinen Namen als Titel trug. Und das ist noch nicht alles. Das Album wurde sogar für einen Grammy nominiert! Der Musikstil der Songs darauf könnte als Latin Pop bezeichnet werden.
De La Hoya, der sowohl die mexikanische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ist ein ehemaliger Olympiasieger. 1992 gewann er in Barcelona die Goldmedaille für die USA. Er stammt aus einer Boxerfamilie, doch wer hätte schon gedacht, dass er auch Talent als Sänger hat?
Hier ist Oscar De La Hoya mit seiner Ballade „Para Que“ zu hören:
Es gibt noch viele andere Beispiele: James Brown, der „Godfather of Soul“ selbst, hat zum Beispiel in seinen frühen Jahren eine Karriere als Boxer angestrebt und Joe Frasier, der für Muhammed Ali einzig gefährliche Rivale (laut Alis eigener Aussage), hat später eine Tour als Sänger unternommen. Es zeigt, dass man nie weiß, was alles in den Sportlern steckt, die wir auf dem Platz, auf der Tribüne oder von Zuhause aus sehen. Vielleicht entpuppt man sich sogar als Fan des einen oder anderen. Man kann nie wissen.