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Supershirt – 8000 Mark

Es war 2007, als ein mysteriöses „Supershirt“ aus den Untiefen der elektronischen Musik auftauchte und die verstrahlte Jugend mit Knicklichtern erleuchtete. Ganz schön großes Kino war das, als das Debüt „Du bist super“ erschien. Aber dass zwei Jahre später, nämlich genau jetzt, das erste Album noch um einiges getoppt werden soll, konnte damals ja noch keiner ahnen. Der Nachfolger „8000 Mark“ setzt dort an, wo es sonst nur grobe Ideen gibt und haut ordentlich auf den Putz.

Natürlich machen Supershirt noch immer Electropunk. Oder doch Electropop? Oder sind es doch die Hip Hop Anleihen, die die Musik ausmachen? Man ist sich da nicht so sicher. Es steht jedoch fest: Diese Mischung ist erbarmungslos, sie zerrt dich auf den Danceloor und lässt dich erst wieder gehen, wenn die Haare durchgeschwitzt sind und die Sonne draußen so langsam aufgeht. Der perfekte Soundtrack für jeden, der das gehaltvolle Feiern zu schätzen weiß. Und trotzdem mag man Supershirt nicht so einfach in die Kopflos-Raven Ecke einordnen, denn die Texte haben es in sich.

„German Psycho“ ist das beste Beispiel für die gesellschaftskritische Seite der Band. Ein Satz wie „Ein Twitter Account, aber Angst vor Spionage“ macht deutlich, dass die beiden sich Gedanken um das machen, was sie mitteilen. Ein Song wie „Haue“ hingegen ist das Pendant dazu: Eine Beleidigung nach der nächsten wird herausgehauen. Wenn man in der Lage ist, das mit Humor zu betrachten, kann man über Zeilen wie „Mach dich mal gerade da drüben da, oder was, hier alder! Willst du nen Zahn verlieren? Gleich gibt das Fratzengeballer“ herzlich lachen. Haue of love! Gipfel der leidenschaftlichen Sinnlosigkeit ist „Ödkraft“, die Umwandlung des Klassikers „Da Da Da“ von Trio in „Bla Bla Bla“…

Mit „Prinzessin Bad“ und „Justus“ haben sich am Ende der Platte auch zwei schwächere Songs eingeschlichen, aber im Gesamten betrachtet ist diese Platte ein kleines Meisterwerk in der Geschichte von Audiolith. Mit „8000 Mark“ haben Supershirt endgültig bewiesen, dass sie so einiges auf dem Kasten haben. Wer die Musik auf Audiolith mag, wird an der Band und an diesem Album nicht vorbeikommen. Kostet Gott sei Dank ja auch weniger als 8000 Mark.


VÖ: Am 23.10.2009 auf Audiolith Records.

3 comments

  1. Janosch says:

    ich will ja jetzt nichts sagen, aber für mich sind prinzessin bad und justus 2 der top tracks auf der platte.

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