Die Geschichte von Team Me ist wie aus dem Bilderbuch. Marius Hagen hatte nicht mehr als seine Liebe zur Musik. Spontan entschied er sich, bei einem nationalen norwegischen Contest mitzumachen und diesen unerwartet als bester Newcomer ausgezeichnet wieder zu verlassen. So wurde aus der groben Idee eine reale Band und die erste EP folgte auf dem Schritt. Auch hierzulande darf man nun, wenn auch vorerst nur digital, in den Genuss des selftitled Debüts kommen.
Norwegen ist ja ohnehin bekannt dafür, eine Fundgrube für kreativen Indiepop zu sein. Und auch Team Me bestätigen mal wieder die Regel. Die Songs wurden von Marius allein an der Gitarre entworfen und inzwischen begleiten ihn fünf weitere Bandmitglieder. Gemeinsam haben sie weiter daran herumgefeilt. So bringt diese EP Songs mit, die mit so vielen Instrumenten und Ideen auftrumpfen, die manch andere Band auf ein ganzes Album ausweiten würde. Bereits die Idee zur ersten Single war ungewöhnlich: Ein interaktives Musikvideo in Form eines Videospiels. Mit zunehmer Dynamik der Musik steigert sich auch die Spannung des Spiels. Ungewöhnlich, aber sehr sympathisch. Und da das Game nicht unbedingt leicht ist, sieht man sich gezwungen, den Song gleich mehrmals zu hören, ein kluger Schachzug! Wer sich auch mal dran versuchen möchte, sollte auf teammegame.com vorbeischauen.
Doch im Grunde braucht diese Musik gar kein Videogame, es liegt verliebte Spielerei genug in der Luft. Mit Gesang, Gitarre, Synthesizer, Bass, Percussion, Streicher und Glockenspiel werden auf der EP sechs Lieder auf die Beine gestellt, die sich in den Köpfen festsetzen und zu denen man lauthals mitsingen möchte. Die ausufernden Chöre laden förmlich dazu ein. Doch auch der pure Gesang von Marius ist zuckersüß. Eine Stimme, an die man sich gewöhnen könnte. Mit „Kennedy Street“ oder „Me and the mountain“ gibt es auch ruhige Momente auf der EP, doch hauptsächlich legen es Team Me drauf an, dass der Hörer mit den Füßen wippt oder zu „Come down“ auch gerne mal ausgiebig tanzt. Musik wie gemacht für laue Sommerabende.
Diese Debüt-EP ist nur der Anfang. Ende des Jahres soll das erste Album folgen, vielleicht dann ja auch bei uns in physischer Form. Derzeit ist die Musik der jungen Norweger noch ein entzückender Geheimtipp. Doch bei der Liebe zum Detail und den zauberhaften Melodien, die Team Me mit sich bringen, wäre es ihnen zu wünschen, dass sie schon bald auf mehr Gehör stoßen. Hört rein und lasst euch mit auf eine Reise nehmen! Wir bleiben dran und sind gespannt, wohin der Weg diese Band noch führen wird.
VÖ: „Team Me“ erschien am 04.04.2011 auf Propeller Recordings.