Wie es der Bandname bereits nahe legt (wenn auch erst mithilfe eines Spontanbesuchs bei Leo), zeichnet sich die Musik von The Acorn durch eine gewisse – deutlich angenehmere als es zunächst klingen mag – Naturverbundenheit aus. Kein Wunder, stammt das musikalische Projekt um Hauptakteur und Sänger Rolf Klausener doch aus Kanada. Einem Land, dessen Weite wohl keinen seiner Einwohner unberührt lassen dürfte.
Und auch ihre aktuelle LP „Glory Hope Mountain“, welche seit Oktober diesen Jahres in den Läden steht, enthält neben der des Titels eine Vielzahl weiterer Naturreferenzen. Atmosphärisch wie textlich.
Ihrem Indiefolk treu bleibend besingen The Acorn auf ihrem nunmehr zweiten Album jedoch hauptsächlich die spannungsvolle Biografie von Klauseners Mutter Gloria Esperanza Montoya, welche einst von Honduras nach Kanada emigrierte und welcher nun von der Band ihres Sohnes ein musikalisches Denkmal gesetzt wurde. Am offensichtlichsten ist dies wahrscheinlich bei dem ihren Namen aufgreifenden und ins Englische übersetzenden Albumtitel.
Instrumental geht es größtenteils mit Streichern, Banjo, Steel-Gitarre, Marimbas und Background-Chören durch das Album. Die mit dem Opener „Hold your Breath“ gleich zu Beginn erzeugte, an eine spätsommersonnenüberflutete Wiese erinnernde Atmosphäre bleibt bestehen und versetzt den Hörer in ein Gefühl tiefster Ruhe. Überwiegend entspannend und harmonisch geht es hier also zu. Deutlich harmonischer, somit für den ein oder anderen eventuell zugänglicher, als der Folk-Pop ihrer genreverwandten Landsmänner Arcade Fire etwa – dadurch jedoch auch ein wenig zu vorhersehbar und demnach etwas langweilig.
VÖ: 24.10.08, Label: Bella Union/ Cooperative Music