Oh nein – nicht schon wieder ne the-band?
Doch keine Sorge, the diggs kommen weder aus England noch machen sie Britpop, oder Garage, oder was sonst gerade in ist.
Und – man glaubt es kaum – obwohl in New York beheimatet, wollen sie auch nicht wie die Strokes oder klingen .
say something to someone you don`t know
and go out alone
and leave your home
you never looked better.
Leise beginnt das Debüt Album der drei New Yorker, steigert sich, zerbricht. Der erste Song wie auch das Album – das langsame Aufbauen einer Wall of Sound, die dann zerschlagen wird. Wer jetzt denkt – wie öde (und altbekannt) ist das denn? irrt aber, the diggs sind schwerer einzuordnen, als es zunächst scheint.
Man möchte es nicht Postrock nennen, es fehlt der Wille zur Epik. Und dieser Gesang, (angenehm) unaufgeregt, selbst wenn Wut oder Enttäuschung auftauchen drängt er sich niemals auf. Nichtsdestotrotz spürt man die Emotionalität und Energie der Musik.
Man spürt es, doch erreicht es einen auch wirklich? Manchmal überkommt einen das Gefühl, irgendwas fehlt, vielleicht muss Musik sich letztlich aufdrängen, damit man das Gefühl hat, zu verstehen – oder verstanden zu werden.
Auf eine seltsame Art und Weise bleibt man ratlos zurück, wenn man die 40 Minuten durchlaufen hat, nach dem ersten Mal wie nach dem zehnten Mal, es fehlt der Höhepunkt, das entscheidende Moment, der Augenblick, der anhaltende Schönheit verheißt.
Würde man mich nach der Single fragen, ich hätte raten müssen, hervor stechen aus dem in sich sehr homogenen Album für mich nur das eher ruhige „you don`t listen to music“ sowie „everyone`s starting over“.
everything is getting louder, everything is getting louder…
Man verstehe mich aber nicht falsch, mit commute bekommt man ein gutes Stück Indierock, das durchaus zum Überstehen der momentan so trostlosen Nachmittage einlädt. Doch ein wenig ähnelt das Album der Welt da draussen, es ist Winter, aber es traut sich nicht zu schneien.
VÖ: 26.01.2007