Warum wenig, wenn man viel bekommen kann?
Das war wohl der Gedanke von Colin Benders aka Kyteman für sein derzeitiges Projekt: das Kyteman Orchestra.
Denn auf der Bühne standen heute achtzehn Musiker, vom zünftigen Funk-Bläsersatz über die Streicher bis hin zum DJ und Rap-Artist, unterstützt durch befreundete Opernsänger und – natürlich! – ein Chor. Warum auch nicht? Man könnte es größenwahnsinnig oder auch experimentierfreudig nennen.
Eins ist jedoch klar: Diesem Riesenensemble ist der Spagat zwischen Klassik und Battle-Rap, Synth-Rock und Orchester-Power ein leichtes. Kyteman selbst spricht von „einer Sammlung von Sounds, irgendwo zwischen Oper, HipHop, Drum ’n’ Bass, Electro, Minimalismus und allen möglichen anderen Genres.“
Dank seiner wunderkindartigen Omnipräsenz ist Colin Benders, der das Orchester leitet und dirigiert, in Holland inzwischen eine Riesennummer. Das wunderbare dabei ist: Niemand kann sagen, ob Kyteman nun ein echter HipHopper ist oder Jazztrompeter oder begnadeter Multiinstrumentalist à la Prince.
Zur Zugabe bewies er dann passenderweise, dass eine Improvisation den besten Abschluss bildet.
Schade für jeden, der dieses Ereignis verpasst hat!
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(Text Kulturarena Jena Mona Lunte)
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