Eines sollte direkt am Anfang erwähnt sein: Der Albumtitel ist irreführend. Denn was die vier Jungs aus Nürnberg auf ihrem neuen Album hören lassen, ist alles andere als fehlerhaft. Ganz im Gegenteil, man hat wirklich das Gefühl, dass mit diesem Album eine starke Weiterentwicklung stattfindet – Eine Entwicklung in die richtige Richtung!
Diese Entwicklung lässt sich zunächst daran festmachen, dass bei dem neuen Album ein weiteres Bandmitglied hinzukam. Der neue Bassist trägt den Namen Peter Tiedeken, konnte sich im Casting gegen seine Mitanwärter durchsetzen und scheint Tobias Helmlinger würdevoll ersetzen zu können. Desweiteren wurde das Album mit Tobias Levin aufgenommen. Sozusagen der Meister deutscher Produktionen, er hat z.B. schon bei Tocotronic oder Kante sein Können unter Beweis gestellt. Und wie es typisch ist für Tobias Levin, wurde auch dieses Album komplett live eingespielt.
Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: In Form von 13 Liedern. Was das Plattencover verspricht, findet man auch in den Songs wieder. Man sieht eine gezeichnete Waldlandschaft, untermalt von bunten Farben und mystischen Figuren. Zeitgleich hört man in den Songs Flötentöne, Casio Kinderkeyboards, Banjo- und Bongosounds und alles, was Musik braucht, um beschwingt rüberzukommen und auch tanzbar zu sein. Nicht zuletzt unterstreichen dies auch die animierenden Chöre und durch die Liveaufnahme kommen die Songs dem Hörer sehr lebendig und kraftvoll vor. Gesungen wird dazu
„One summer I caught a snake in the woods behind the house.“ Hier passt einfach eines zum anderen, alles greift ineinander. Im Gegensatz zu den teilweise eher ernsteren Stücken auf „They think they are the Robocop Kraus“ findet man also hier einen fröhlicheren und melodiösen Grundton. Die Nürnberger trauen sich, zu experimentieren. Was nicht heißen soll, dass eine Wendung um 180° stattfand, natürlich sind nach wie vor Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang dabei. Eingängige Refrains laden ein zum Mitsummen, Mitwippen und Mitfreuen. Ja, selbst wenn man zum hundertsten Mal „Aha“ mitsingen möchte; es ist gut so! Weil es in das Konzept und zu der Band passt.
Auch live machen sich die neuen Songs gut, wie ich unschwer bei dem Dockville-Festival in Hamburg feststellen konnte. Das Publikum wurde mitgerissen und vor der Bühne blieb auch bei den neuen, unbekannten Songs, kaum jemand regungslos. Alles in allem muss man also sagen: Sogar im gerade angebrochenen Herbst bei stürmischem Wetter macht sich diese Platte gut. Einfach mal nicht aus dem Fenster schauen und lieber rauslaufen; mit in den Wald. Zu den mystischen Figuren und sich denken
„It’s so much easier.“
VÖ:
Deutschland: 21.09.2007
Anderswo: 24.09.2007