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The Weakerthans – 1.12.2007 – Heidelberg, Karlstorbahnhof

Bereits Tage vorher steigt die Spannung, das nächste Konzert wird nicht das Konzert irgendeiner Band sein, und auch nicht das Konzert irgendeiner Band, die ich vielleicht kenne und mag. Nein das nächste Konzert wird das Konzert meiner Helden aus Kanada sein.
The Weakerthans
. Zum ersten Mal.

Würde ich in Top-5-Listen denken, dann wäre die left & leaving ganz sicher in meiner persönlichen Top-5-Alben-Liste.
Und hätte ich eine die-Bands-musst-du-unbedingt-nochmal-sehen-Liste, dann wären sie mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sogar an erster Stelle gekommen – bis gestern.

Auf nach Heidelberg hieß es also. Nach gemütlicher Fahrt blieb uns sogar noch Zeit, einen kurzen Blick auf den überfüllten Weihnachtsmarkt der beliebten Studentenstadt zu werfen, bevor es Richtung Karlstorbahnhof ging. Als wir ankommen ist der Club zwar noch nicht ausverkauft, doch schon bei der ersten Vorband ist der Saal gut gefüllt und Jonas Goldbaum eröffnen gut gelaunt den Abend.

Die Band aus Wien gibt es ja nun auch schon ein paar Jahre, verankert ist sie irgendwo zwischen Pop, Rock, Indie und alles auf deutsch. Das ist zwar nicht schlecht aber auch nicht wirklich besonders.

Spätestens zur zweiten Band ist es dann proppevoll: House & Parish, die erst vor kurzem ihr Debüt herausgebracht haben, bieten einiges daraus dar. Eigentlich war ich beim Hören der myspace-Sachen immer recht entzückt, live bleiben sie aber leider hinter meinen Erwartungen zurück. Gitarre, Gitarre, Bass, Schlagzeug & Gesang alles schön, vielleicht noch nicht perfekt aufeinander abgestimmt, doch was viel mehr fehlt ist der Kontakt zum Publikum, die Sympathie.

Eventuell haben es die Vorbands aber auch nur besonders schwer, wenn man sich so auf die Hauptband freut. Eine Freude, die dann auch nicht enttäuscht wird. Noch eine kurze Umbauphase überstehen, dann wird es still. John K. Samson betritt ruhig die Bühne, allein mit der Gitarre und: fängt an zu singen. Da ist es wieder, das wohlige Gefühl, dass sich einstellt wenn man seiner sonderbaren (und eben auf ihre besondere Weise so wunderbare) Stimme zuhört.

Danach eillt auch der Rest der Band auf die Bühne und ein Reigen von Songs prallt auf das Puplikum, oft geht es ruhig zu, oft auch ein wenig schneller, manchmal bekommt man den leichten Eindruck einer in Reife gealterten Punkband lauschen zu können. Mittlerweile sind es vier Alben, von denen es Material zu spielen gibt, und trotz erst vor kurzem neu erschienener Platte kommen auch die anderen nicht zu kurz. „Night Windows“ von der neuen Reunion Tour oder das alles überragende „left & leaving“ vom ebenso betitelten zweiten Album. Songs für die Ewigkeit.

Nach einer guten Stunde bedankt, verabschiedet und verschwindet die Band hinter der Bühne, nur um kurz darauf vom frenetischen Applaus des Puplikums wieder nach vorn gelockt zu werden. Samson wieder solo, diesmal „one great city“! I haaaaate Winipeg. Wieder mit Band dann „Pamphleteer“, eigentlich schon der perfekte Schluß, man könnte gehen und die Eindrücke erstmal wirken lassen, doch so einfach hören die Weakerthans heute nicht auf, noch zwei weitere Stücke um dann zum Schluß „Everything Must Go“ darzubieten.

For a phone call from far away
With a „Hi, how are you today“

danke.

Bilder hier.

2 comments

  1. Crosty says:

    Nicht nur dass der Bericht schön geschrieben ist, er ist außerdem noch eine sehr treffende Beschreibung dieses wunderschönen Abends mit den Weakerthans, Grüße aus HD

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