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thoughts paint the sky – Hier spielt die Musik

thoughts paint the sky. Das klingt schon nach Freiheit, Kreativität und künstlerischer Ambition.
Im Prinzip „nur“ eine Hardcore/Screamo Band, wären da nicht die akustischen Gitarren und der besondere Einfallsreichtum der Band, die viel Wert auf die Details gibt. Ihr neues Werk Hier spielt die Musik unterstreicht das. Fünf Jahre hat die Band nun auf dem Buckel und kann ganze neun Veröffentlichungen vorweisen. Ein aufregender Schaffenswahn.


Schön ist das, wenn man eine Band für mehr als nur ihre Musik liebt. Bei thoughts paint the sky kann das besonders leicht fallen, denn einige Dinge haben sich im Schaffen der Band aus Essen stark manifestiert. Das Sinnen nach einer hohen ästhetischen Komponente bei ihren Artworks, die sehr direkten deutschen Texte und die ständigen Besetzungswechsel im Line-Up. Diese kommen offenbar einer immer neuen frisch Zellenkur gleich, denn wo man denken müsste, dass gerade in diesem Genre alles gesagt ist, gelingen thoughts paint the sky auf konstant hohen Niveau immer wieder überaus ansprechende Platten.
Die vorliegende lebt von ihrem knackigen EP Format von nur fünf Tracks. Die drei Songs Haarspalterei 2.0, Pustekuchen und Kleiner Drei stehen noch sehr stark in Tradition zu den Vorgängeralbum schlicht&ergreifend sowie Komödie&Tragödie und sind hektisch treibende Songs mit wüstem Geschrei, knappem Luftholen und überstürzten Phrasen, die am Ende alle einen Sinn ergeben. Somit wäre die A-Seite des Ganzen abgedeckt. Die A-Seite? Ja ganz recht, denn angelegt ist dieses kleine Album vor allem im Vinyl-Format. Im Hause thoughts paint the sky bleibt man sich also in Sachen innovativen Veröffentlichungen treu. Und sie machen sich etwas rar, denn die roten und schwarzen Vinyl-Schönheiten sind auf je 150 Stück je Farbe limitiert. Ein herrliches Sammlerstück. Die Argumente für Hier spielt die Musik hält schließlich die B-Seite bereit.
Beide Songs stechen ganz deutlich aus dem Schaffen der Essener Band heraus. Bis zum Geht-nicht-mehr ist der Versuch einmal alles Geschrei außen vor zu lassen. Klarer, deutlicher Gesang bestimmt den Song. Nichts anderes. Und somit wird klar: Es geht hier um den Text. Um das Streben nach Glück. Um Schweiß und Mühe. Um das Erreichen von Zielen. Und dem Rückschlag. Das Aufstehen. Der Neubeginn. Dem immer weitermachen: thoughts paint the sky.
Sie tragen es, wie gesagt, im Namen: Das immer in neuer Gestalt auferstehen. Und so folgt mit dem zweiten Song der B-Seite eines der besten Lieder, die Mastermind Daniel, einzige Konstante im Bandgefüge seit jeher, und seine Recken je geschrieben haben. Der Song wälzt sich in Atmosphäre, Breaks und Verspieltheit. Diese Band lebt! Zu viel Lärm um nichts und wieder nichts? Nein. Hier spielt die Musik!

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