Schweden? Oder doch England? Hört man das neue Album der Trashmonkeys, muss man sich zunächst erst wieder ins Gedächtnis rufen, dass das hier eine deutsche Produktion ist. „Smile“ ist der Titel, und ein Grinsen zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Werk. Abwechslungsreich, gute Laune verbreitend – dennoch aber dem eigenen Stil treu geblieben. Genau so, wie es sein muss!
Die Geschichte der Trashmonkeys beginnt schon 1998 in Bremen. Zunächst als Trio unterwegs, entwickelt sich die Band mit dem zweiten Album zum Quartett und der Erfolg auf der Insel – und später sogar in Japan – ist vorprogrammiert.
Inzwischen hat man sich zum Quintett erweitert. Anfang diesen Jahres wurde ein Vertrag mit dem Berliner Label XNO unterschrieben, das unter anderem schon Platten der Beatsteaks veröffentlichte.
„Smile“, das fünfte Album, scheint sowohl eine Fortsetzung wie auch die logische Weiterentwicklung des Vorgängers „Favourite Enemy“ zu sein.
Bereits der Opener (zugleich auch die erste Single) „Give that to me“ lässt großen Hives-Einfluss vermuten, klingt aber gleichzeitig ganz klar nach den Trashmonkeys, wie man sie kennt und mag.
Mit der genau richtigen Mischung aus Rock und Melodien geht es weiter zu „Dreammaker Avenue“, wo sich Gitarren und Chorstimmen etwas an die späten Beatles annähern – dafür steht „I.O.U.“ mit beiden Beinen fest auf dem Boden.
Skalastig mutet auf einmal „Bad Day“ an, und damit erreicht die Platte eine stilistische Vielfalt, die den Vorgängern noch gefehlt hat (was man allerdings auch erst weiß, wenn mans dann hört…). Zugleich gibt es keinen Song, der sich nicht entweder durch Musik oder Refrain auf jeden Fall ins Hörer-Ohr hängen würde.
Es geht hier darum, alles einfach mal auf sich zukommen zu lassen. Sich nicht zu beschränken, sondern die Variationsbreite durchaus aufzunehmen und auszuschöpfen. Gleichzeitig klingt hier nichts überproduziert oder absichtlich in eine Richtung gelenkt. Es klingt einfach nach Spaß an der Arbeit.
„Smile“ bringt dann den Konsens des Albums auch gut auf den Punkt:
„And again the world is going down – so smile!
And again the world is on the edge – so smile!”
Die Trashmonkeys sind so, wie sie es immer waren. Locker und ohne Druck legen sie ein Album vor, das zwar auf der einen Seite wieder schön nach Garagenrock klingt, auf der anderen Seite aber genug Hooks und Vielseitigkeit aufweist, um auch auf den großen Bühnen präsentiert zu werden. Hier hat jeder Song seinen Platz gefunden, so dass das Gesamtwerk weder zu rund, noch zu sperrig klingt.
Gut, ins Finale der Jägermeister Rockliga haben sie es vielleicht nicht geschafft, aber Gewinner der Rockliebhaberherzen sind sie dafür erst recht.
„Smile“ (XNO Records) erscheint am 03.04.2009.