Ein jeder kennt ja dieses Spiel: Man lässt sich einen Namen sagen und muss innerhalb von kurzer Zeit die ersten Assoziationen zu eben diesem Namen aufzählen. Stellen wir uns vor, der Begriff laute „Virginia Jetzt!“. Was kommt? Vielleicht „Bundesvision Songcontest“, „Wahre Liebe“ oder auch „Ein ganzer Sommer“? Nun – Wer immer noch dieses Bild einer Berliner Popband im Kopf hat, sollte sich darauf einstellen, auf der am 25. August erscheinenden EP, „Bitte bleib nicht, wenn du gehst“, zumindest mit dem Titeltrack eine geballte Ladung ungewohnter Energie geliefert zu bekommen.

Nach dem Drücken des „Play“-Knopfes bleiben einem etwa fünf Sekunden, um schon über den ungewohnt druckvollen Anfang des Titeltracks der EP, „Bitte bleib nicht, wenn du gehst“ zu staunen, bevor Nino (Gesang und Gitarre) mit voller Power und in überraschend rauher Manie beginnt, von dem zu singen, was wir alle so gut kennen – Das Fehlen der Loslass-Fähigkeit, das krampfende Festhalten an etwas, das längst vergangen ist: „Und wie ich mich morgens dabei ertappe, dass ich beim Aufstehen ganz leise bin, damit du nicht aufwachst – obwohl du längst nicht mehr da bist, …“

Ein Text voller Wahrheit, ja, vielleicht ein Soundtrack für Momente, die man nicht alleine durchleben möchte, eine Stimme voller emotionaler Ladung. Was fehlt noch? Genau, die passende musikalische Untermalung. Und auch hier haben sich die vier Jungs keinen Fehler erlaubt und es geschafft, exakt die leicht panische, aber vor allem energetische Stimmung des Gesangs gekonnt von einem schnellen, wilden Schlagzeug und den passenden Gitarrenklängen eingerahmt. Erst im Refrain gelingt es einem dann doch noch, Fragmente des soeben völlig zerwühlten Kopfbildes dieser Band wiederzufinden. Während die Instrumente leiser werden, zeigt Nino seine Stimme in bekannter melodischer Art und Weise wieder, bevor alle gemeinsam in die laute, zweite Strophe springen.

Neben dem Titeltrack befinden sich mit „Völlig plötzlich“, „Singen und Singen“ und „Jetzt oder nie“ noch drei weitere, neue Songs auf der EP, wobei sich die Band vor allem in letzterem wieder von der ruhigeren Seite zeigt und dabei auch keinen Halt vor dem Piano macht, das schon so einige Virginia Jetzt!-Lieder unverwechselbar gemacht hat. Für diejenigen, denen das noch nicht ausreicht, gibt es mit einem Remix des Titeltracks noch einen oben drauf!

Wer sich einen letzten Ruck geben will, kann sich hier das Video zur Single ansehen.

„Bitte bleibt nicht, wenn du gehst“ ist als EP der Vorreiter des dritten Albums der vier Berliner, das im Januar 2007 erscheinen soll.