Mit ?Got The Noise? veröffentlichen die DONOTS am kommenden Montag (21.07.2004) ihr nunmehr viertes Album auf dem Major Label GUN-Records. Nach zehn Jahren des Bandbestehens haben die fünf Ibbenbürener spätestens mit ihrem neuen Album einen eigenen Stil gefunden und sich somit in Deutschland eine eigene Nische geschaffen. Soweit muss man erst mal kommen, denn die Singles wurden nicht von Anfang an im Radio gespielt und die Videos liefen auch nicht seit dem ersten gemeinsamen Konzert (übrigens im April 1994) auf MTV und Viva. Konstanz und der Glauben an das eigene Können führen manchmal also doch zum Erfolg. Bei den DONOTS auf jeden Fall.
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Kritiker der Band könnten sich vielleicht daran stören, dass der Titel der neuen Platte der selbe ist wie ein Song auf ebendieser, der auch zugleich die erste Single darstellt. Gitarrist Guido kann Aufschluss über die Namensgebung geben: ?Bei uns ist das immer so ein Riesen Terror bis wir auf einen Album Namen kommen. ?Got The Noise? haben wir aus dem Grund genommen, weil der Text von ?We Got The Noise?, der Single, ganz gut zur Band passt. Der Text fasst zusammen, warum wir Musik machen und da wir jetzt zehn Jahre Bandjubiläum haben passt das ganz gut!? Wie er später noch zugibt hat sich die Plattenfirma natürlich gefreut, aber der Titel wurde allein von der Band ausgewählt und es waren keinerlei kommerzielle Hintergedanken dabei. Eine zweite Single Auskopplung ist übrigens schon geplant, man ist sich nur noch nicht einig, welcher Song ausgewählt wird. <BR><BR>
Das neue Album wurde in einem Hamburger Studio, welches früher dem Komiker Otto Walkes gehörte, aufgenommen. Produzent war, wie bei den letzten beiden Alben, ?Pocketrock? und ?Amplify The Good Times?, Fabio Trentini. Allerdings haben die DONOTS diesmal noch einen anderen Engineer hinzugezogen, der schon Platten von MILES und ANGELIKA EXPRESS betreute. ?Das passte ganz gut, weil Fabio mehr so der Perfektionist ist und Cem eher aus der Schrammel-Ecke kommt?, erklärt Guido die Wahl des Engineers. <BR>
Der größte Unterschied zu allen bisherigen Alben war, dass fast alles, bis auf wenige Overdubs, live eingespielt wurde. Die Songs standen schon fest, bevor die fünf ins Studio gingen und so konnte man ?Got The Noise? innerhalb von nur drei Wochen einspielen und hatte so einen wesentlich direkteren und rockigeren Sound. Teilweise wurden sogar ?First Takes? für das Album genommen. Das zeigt nur wieder, wie gefestigt die DONOTS durch ihr ständiges live spielen sind und wie hart sie die letzten Jahre gearbeitet haben um nach und nach die Früchte ihrer Arbeit zu ernten. <BR><BR>
Trotz den Punkwurzeln sind Chartplatzierungen für Guido nicht ganz unwichtig, denn ?an Chartplatzierungen sieht man ja auch immer, ob den Leuten das Album gefällt?. Für das Label sind solche Dinge natürlich schon wesentlich wichtiger, dennoch kam nur einmal ganz am Ende der Produktion jemand von der Plattenfirma im Studio vorbei und befand das Material für gut. <BR>
Für die Single gab es dann aber doch noch einen kleinen Kaufanreiz. Die ersten Käufer konnten sich mit einem auf die Single gedruckten Code über die Homepage der Band für spezielle, kleine Club Gigs akkreditieren. Und so wurden in den großen Deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München und Köln) sehr kleine Club Gigs gespielt um einerseits die Single Käufe anzuregen, andererseits aber auch um ?Die-Hard Fans, die sich halt alles von uns kaufen einen kleinen Gefallen zu tun?, so Guido. <BR>
Das war wirklich eine ungewöhnliche Sache, kannte man die DONOTS sonst nur aus großen Hallen mit meist weit über tausend Zuschauern, konnte man sie so zum Beispiel vor ca. 250 Leuten im Kölner Underground sehen. Und weil fast nur Fans da waren, war die Stimmung wie erwartet wirklich überragend, jede Zeile wurde mitgesungen, teilweise komplette Strophen allein vom Publikum, es wurde geschwitzt und es wurde getanzt, alle waren glücklich bei diesem einmaligen Event dabei gewesen zu sein. Für die DONOTS war diese Kölner Show ein gelungener Abschluss der kleinen Club Tour, die auch gleichzeitig Warm-Up für die großen Sommer Festivals gewesen ist. <BR>
Für September ist dann auch noch eine ausgedehnte fünfwöchige Tour durch Deutschland und das europäische Ausland gebucht. <BR>
Danach geht es dann wohl auch noch mal nach Japan, worauf sich Guido ganz besonders freut: ?Japan ist super. Wir waren ja schon einmal da mit Midtown und einmal als Headliner und das war wirklich immer super. Es kommen immer so zwischen 600 und 800 Leute zu den Shows und alle sind total nett und offen und finden erst mal alles toll. Die Menschen da sind einfach ganz anders als hier. Und immer wenn wir dann zurück nach Hause kommen, denke ich mir die Leute hier sollen sich doch mal den Stock aus dem Arsch nehmen und nicht so verkrampft sein! In Japan ist einfach jeder willkommen, egal wer er ist. Die deutsche Mentalität ist da leider anders.? Von den Verkaufszahlen her läuft es übrigens in Japan sogar besser als im DONOTS Heimatland Deutschland – und das will schon was heißen!! <BR><BR>
In die USA, wie sie es bereits einmal gemacht haben, wollen die Jungs aber vorerst nicht wieder. ?Wenn du da was reißen willst, musst du ständig touren und dann könnten wir halt hier in Deutschland und Europa nichts mehr machen.? <BR>
Wobei sich der Bekanntheitsgrad der DONOTS in den Staaten wahrscheinlich noch immens steigern wird, dadurch, dass sie auf dem im August erscheinenden zweiten ROCK AGAINST BUSH Sampler von Fat Wreck vertreten sein werden. ?Eigentlich wollten die gar keine europäischen Bands dabei haben, das letzte mal waren ja auch nur THE INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY als nicht Amerikaner drauf, aber als wir in Osnabrück gespielt haben, hat sich Ingo (DONOTS-Sänger) mit Fat Mike unterhalten und kürzlich haben wir dann einen Anruf bekommen das wir dabei sind. Da haben wir uns natürlich tierisch gefreut!? <BR>Musikalisch passen die DONOTS auf jeden Fall ganz gut in das Konzept eines solchen Samplers. Sie werden sicherlich aber auch Auffallen, gerade weil sie nicht überproduzierten West-Coast-Punk oder trendigen Emo-Pop mit gelegentlichen Schreiattacken machen, sondern sich bewusst zwischen die Stühle Punk, Pop und Rock setzen. <BR><BR>
Guido würde die eigene Musik am ehesten als Rock mit Popappeal und einem kräftigen Arschtritt bezeichnen, Schubladendenken liegt ihm aber fern und deshalb hält er nicht wirklich viel von solchen Begriffen. Gerade live sieht er die DONOTS aber auch ganz klar noch als Punkband, das passt auch ganz gut zu den Bands die Guido als Einfluss nennt, RANCID, 3 COLOURS RED, DESCENDENTS oder auch die BOUNCING SOULS. Aber eigentlich beeinflusst ihn jede Platte die er hört, auch wenn das nicht immer so offensichtlich im DONOTS ? Sound zu hören ist. <BR><BR>
Wenn sich eine Band, die in den Charts platziert ist und Videos auf MTV hat, als Punkband bezeichnet, bzw. wenn eine Punkband Chartplatzierungen verbucht und nicht mehr nur vor zehn Leuten im örtlichen Jugendzentrum auftritt, werden gerade aus Szene Kreisen ?Sell Out? Rufe immer lauter. Den DONOTS geht das am Arsch vorbei, wie Guido betont: ?Ich spiele die Musik, weil ich da Bock drauf hab und nicht, weil ich dick Kohle machen will. Ich meine, wir haben die ersten sechs Jahre auch nur draufgezahlt und trotzdem immer weiter gemacht. Jetzt können wir halt die Miete davon bezahlen, aber ich weiß warum ich es mache. Ich mache es für mich und der Rest ist mir scheißegal.? <BR>
Das in der Szene so beliebte ?Band entdecken? findet er ziemlich kindisch und das gehört seiner Meinung nach eher in den Kindergarten als in die Punk Szene. ?In der Pubertät hatte ich das auch, da war ich dreizehn oder vierzehn, da habe ich GREEN DAY gesehen in der Scheune vor 150 Leuten und da dachte ich geil, das ist meine Band. Da hatte ich auch noch einen Iro, ich wollte ja dazugehören, da musste das alles sein. Dann später habe ich die auf MTV gesehen und dachte: Diese Arschlöcher! Aber im Nachhinein, muss ich sagen, ist das eine der großartigsten Punkrockbands. Die ziehen ihren Stiefel durch und da ist mir mittlerweile egal, wenn es im Fernsehen läuft. Man sollte sich doch eher freuen, wenn so was läuft als Britney Spears. Gerade auch, wenn man mit der Musik und den Texten andere beeinflussen kann. Bei politischen Bands finde ich das immer besonders blöd, wenn alle die Texte wirklich gut finden, nur plötzlich, weil es jetzt im Fernsehen läuft, sind die Texte total scheiße und die Bandmitglieder sind Riesenarschlöcher! Das ist doch schwachsinnig, denn die Band kann so doch viel mehr Leute erreichen und die Texte sind noch dieselben.? <BR><BR>
Dem kann man wohl nichts hinzufügen!!