Huch, hat sich da der letzte Malozze Urlauber auf die trennende Schlachthofbühne verirrt? Sieht jedenfalls so aus: barfuß, kurze Hose, Pseudo-Hawaihemd (aber Respekt für das Muster) und Goldkettchen.
Johannes Stankowski mag auf den ersten Blick etwas seltsam erscheinen, macht aber weiter nichts, denn was der Mann macht, das kann er! Und das ist Gitarre spielen, und wunderbar unaufgeregt mit sonorer Stimme dazu singen.
Soweit zur einen Hälfte der Band – doch wer ist denn dieser Werle jetzt? Ja, genau, der neben seinem Gegenpart leicht klein wirkende Mann, der entweder leicht nerdig auf seine Geräte einhaut, oder aber wie verrückt zu seinen eigenen Beats tanzt (=rumspringt).
Wie jetzt Beats? Ich dachte es ging um nen Man mit Gitarre und so? Ja ging es auch, zweimal richtig gehört! Denn Werle&Stankowski wagen es, klassische Singer/Songwriter Kunst mit verspielten bis harten beats zu kompinieren.
Das funktioniert überraschend gut und zumindest jetzt auf der Tour zum gerade erschienenen zweiten Album „listen to“ sollte das eigentlich schon mehreren bekannt geworden sein. Der Schlachthof ist auch relativ ok gefüllt, das sah das letzte mal in der Barracuda Bar (damals noch als Support für Timid Tiger) noch nicht ganz so euphorisch aus. Wenn gleich man (oder zumindest ich) das trashige Ambiente ein wenig passender gefunden hätte.
Naja, von eben jenem angesprochenen Album gabs jedenfalls eine Menge zu hören und das gefiel auch durchwegs, das ganze ist ein wenig eingängiger und eingespielter als auf dem Erstling „your show„, manchmal erahnt man schon, wann denn jetzt das Gezuckel einsetzt. Wobei das jetzt nicht mit Langeweile gleich gesetzt werden soll, langweilig war höchstens die Vorband, die hießen „morgen“ und waren leider, ja, belanglos.