Hart, Härter, With Full Force! Auch wenn das diesjährige WFF schon 2 Monate hinter uns liegt, kann man die Hitze quasi noch spüren, denn dieses Jahr war es nicht nur der härteste, sondern auch mit Abstand der heißeste Acker Deutschlands. Bereits im Vorfeld wurde klar, dass es mit dem geplanten Line Up wieder einmal absolut großartig wird, und dass die Vorfreude deutlich größer ist als die Angst vor einem drohenden Sonnenbrand.
Es ist Donnerstag 16 Uhr und …. ja es ist warm, und zwar so warm, dass wir bereits eine komplette Schachtel Eis auf dem Weg verdrückt haben. Auf dem Gelände wieder absolute Routine – kein Anreisestau, unkomplizierter Zugang und alles top organisiert. Für uns ging es dieses Jahr auch erstmals auf den VIP-Zeltplatz. Hier ist alles ein wenig ruhiger als auf dem offiziellen Gelände – aber das ist super, so konnten wir entscheiden zwischen Party und ein wenig Ruhe. Zelt steht, die ersten Biere sind vernichtet und die erste Nacht nimmt ihren gewohnten Lauf.
Endlich ist es Freitag. Bereits früh um 9 Uhr herrschen unmenschliche Temperaturen. Bei 34°C im Schatten hat sich das mit dem Ausschlafen erstmal gegessen. Nach der Suche nach Schatten war es aber endlich soweit und die ersten Bands betraten die legendäre Bühne. Während die Mainstage mit Größen wie Fear Factory, Terror, Carcass und Parkway Drive zum Beben gebracht wurden, waren vor allem Walking Dead On Broadway, Betraying The Martyrs und Enter Shikari die Bands, die im Zelt die Temperatur gleich nochmal aufs Doppelte erhöhten. Wer jetzt immernoch nicht außer Atem war, durfte bei der Knüppelnacht zu feinsten Death- und BlackMetal nochmal ordentlich den Kopf durchschütteln. Ich würde euch ja gern mehr über den Abend erzählen, aber meine Erinnerung stockt irgendwo 1-2h nach Parkway Drive zwischen Partyzelt und DJ Turm.
Der Samstagmorgen begann genauso grausam wie am Tag zuvor. Um 5 Uhr ins Bett fallen ist ja eigentlich nicht schlimm, aber mit 35°C und prallem Sonnenschein im Gesicht geweckt zu werden, ist nicht all zu angenehm. Beste Idee des Tages – DUSCHEN! An dieser Stelle ein gro?es Dankeschön an die Veranstalter, zwar kam es hier und da mal zu Wasserengpässen, im Großen und Ganzen war die Versorgung aber erstklassig und vor allem notwendig! Auch die auf dem Festival installierten Wasserstellen waren wie kleine Oasen, über die sich wirklich jeder Besucher gefreut hat und damit der ein oder andere Notarzteinsatz aufgrund der Hitze wohl verhindert wurde! Umso mehr kann ich nicht verstehen, dass einige Besucher der Meinung waren die Wasserhähne voll aufzudrehen und nach gefüllter Flasche einfach zu gehen. Schämt euch!
More Than A Thousant eröffneten diesmal den zweiten Tag des Festivals mit einer ihrer letzten Auftritte und machten schnell klar, dass die Band in Erinnerung bleiben will – starker Auftakt! Weiter gings mit Bands wie Eskimo Callboy, Texas in July und Heart Of A Coward und spätestens bei Nasty wurde mir klar, dass mir am Abend alles weh tun würde! Die Crowd war der Hammer und die routinierte Security hatte jede Menge zutun. Die Jungs haben für ihren Job auf jeden Fall einen Orden verdient und einen erstklassigen Job gemacht. Den Abschluss auf der Mainstage machten Heaven Shall Burn, die wie gewohnt einen absoluten Hammer als Show lieferten! Wer sich noch an den legendären Gewitter-Auftritt erinnert, wird bei der Show wohl kurz in Nostalgie verfallen, denn rund um das Gelände konnte man erstklassig das Wetterleuchten verschiedener Gewitter beobachten, die zumindest heute vorerst einen großen Bogen um das WFF machten. Im Zelt wurde dann mit Knorkator, Diablo BLVD, Red City Radio und Red Fang weitergefeiert.
Huch. Plötzlich ist schon wieder Sonntag, die Zeit vergeht trotz der großen Hitze und mittlerweile 38°C trotzdem wie im Flug. Doch heute stehen nochmal richtig große Bands an! Los ging es mit Burning Down Alaska – als quasi Geheimtipp und wohl jüngste Band neben WDOB lieferten sie eine hervorragende Show ab, die definitiv Lust auf mehr machte. Während Born From Pain wie gewohnt die Mainstage vergewaltigen, warte ich vor allem auf Arch Enemy inkl. neuer Frontfrau Alissa White-Gluz, die mich bereits bei The Agonist vollkommen von sich überzeugen konnte und auf dem WFF klar macht, dass Frauen in Sachen Growls und Scream uns Männern in Nix nachstehen. Nicht ganz so einfach hatten es dann die Jungs von Upon A Burning Body – eine meiner absoluten Favouriten Bands dieses Jahr – mit nur einem Gitarristen sowie Ersatz-Schlagzeuger ging es auf die Bühne und dann fiel auch noch der Gitarrenverstärker bei ca. 70% der Songs einfach aus. Trotzallem lieferten die Jungs eine fantastische Show und Fronttier Danny ersetzte alle fehlenden Töne einfach mit seiner brachialen Stimme! Zu Chelsea Grin, Lamb of God, Sick Of It All und Suicide Silence brauch ich nicht viel sagen, außer dass sie auch dieses Jahr wie gewohnt absolut heftige Shows gespielt haben.
Doch nun wurde es doch noch ziemlich ungemütlich! Während wir bereits unsere Sachen nach Suicide Silence gepackt hatten und auf InFlames warteten zog plötzlich ein heftiger Sturm auf, der mit Wolkenbruch und Gewitter das Festival vorzeitig beendete. Der Veranstalter reagierte hier zum Schutze aller völlig richtig und somit mussten die letzen 4 Bands leider umsonst anreisen. Die Bilanz -> keine Verletzten und alle kamen sicher und wohl behütet nach Hause! So muss das sein.
Im Großen und Ganzen war es dieses Jahr ein wirklich großartiges Line-Up, jede Menge gut gelaunter Menschen, viel zu hohe Temperaturen, aber dennoch eines der besten Festivals überhaupt! Ich hoffe auf ein mindestens genauso gutes WFF 2016 und würde mich freuen, wieder als Fotograf für euch vor Ort zu sein!
Mit dabei waren: 1349, Agnostic Front, Any Given Day, Astroid Boys, Aura Noir, Belphegor, Betraying the Martyrs, Booze & Glory, Born From Pain, Burning Down Alaska, Carcass, Chelsea Grin, Deez Nuts, Defeater, Diablo Blvd, Destrage, Die Kassierer, Dr. Living Dead, Eisbrecher, Expire, Fear Factory, Gwlt, Haudegen, Heart Of A Coward, Knorkator, Kontrust, Kreator, Lamb Of God, Mantar, Master, More then a Thousand, Nasty, Obituary, Pro Pain, Raised Fist, Red City Radio, Red Fang, Rise of the North Star, Rotten Sound, Rotting Christ, Serum 114, Sick Of It All, Silent Screams, Suicidal Angels, Suicide Silence, Sylosis, Terror, Texas In July, The Ruins Of Beverast, Toxpack, Upon A Burning Body und erstmals mit dabei unsere jungen Freunde von Walking Dead On Broadway!
Bilder und Text in Zusammenarbeit mit sio-motion.
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