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Woog Riots – Pasp

Woog Riots kommen aus Deutschland und Italien! Dabei sehen sie nicht nur so aus, als würden sie direkt aus New York kommen, sondern die Musik klingt auch danach. Nach dem Debütalbum „Strangelove TV“ aus dem Jahre 2006 bringt das Duo nun ein zweites Album heraus und betitelt es „Pasp“. Hinter dem scheinbar zusammenhangslosen Namen steckt aber mehr und spannt mit der rebellischen Folk/Pop-Musik ein ganzes System auf.

Die einzelnen Buchstaben P A S und P und stehen für die 4 Themenbereiche, in welche das Album gegliedert wurde: People, Animals, Society und Places. Was zusammen mit den fröhlichen Melodien zunächst so wirkt, als ob man hiermit die bestehenden Verhältnisse abfeiern wollen würde, befindet sich hinter der Oberfläche ein maßgeschneidertes Protest-Album!

„Don’t drink, don’t smoke, don’t touch in the art museum!“

Das „Riot“ im Bandnamen kommt schließlich nicht von ungefähr und so richten sich die Texte eindeutig gegen das herrschende System, verpackt in simplen und verniedlichenden Metaphern. Getreu dem wegbereitenden Motto ihres Freundes Knarf Rellöm: „Move your ass and your mind will follow!“ So heißt es zum Beispiel im Lied „Frank Backwards“:

„Near the harbour there’s a dancefloor, a new socialism is playing at my house.
„We don’t work for minimum wages!“ – This line is by Joe Driscoll.
If you love it, repeat it! If you love it, repeat it!“

Doch nun mal der zu der Musik an sich. Andere Bands hätten aus den 15 Tracks vermutlich ganze 2 Alben gemacht, so voller Ideenreichtum und Vielfalt wie diese Songs sind. Die Musik ist folkig, poppig, lofi-elektronisch und garagig. So kann man gut dazu tanzen, man kann sich die Musik aber ebenso gut zuhause anhören. Und die Vielfalt an Geräuschen ist imposant! Was sich hier alles findet: Keyboards, Klarinetten, Flügelhörner, Ukulelen, Glockenspiel und sogar ganze Chöre. Gesungen wird auf englisch, mit einzelnen italienischen Zeilen. Der Song „Islam Punk“ ist komplett auf italienisch eingesungen. Der Zusammenhang ist schlüssig, stammt Sängerin Silvana Battisti schließlich aus Italien. Doch auch der Deutsche Marc Herbert greift ab und an mal zum Mikrofon.

Eines der Highlight des Albums ist der Song „Elephants & Mirrors“. Mit der abendländischen Atmosphäre sticht er doch sehr heraus und zusammen mit dem marschgleichen Gesang bildet sich ein tolles Stück Musik. Auch der Text ist großartig:

„Do you know how it feels to be an elephant in front of the mirror?
In front of the mirror, recognizing himself for the very first time:
Oh Oh Oh Oh Oh Oh, my trunk is so long.
Perfect bodies, stereotypes.“

Hier wird in einer schönen Metapher Kritik geübt am Schönheitswahnsinn, der allgemein herrscht. Und ist auch ziemlich exemplarisch für die Art, wie Woog Riots rebellieren.

Alles in allem also ein wirklich tolles Album, welches nicht nur durch die Tanzbarkeit oder die Texte überzeugt – Man merkt den beiden und allen Mitwirkenden auch wirklich die Freude am Spielen an!

VÖ: „Pasp“ erscheint am 16.05.2008 auf What’s So Funny About.

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