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The Sugars – The Curse of the Sugars

Neulich im Wohnzimmer.
Eine CD wird eingelegt und der Hausputz in Angriff genommen.
Und plötzlich packt einen dieser Groove. Diese Melodie. Nur Sekunden später tanzt man mitsamt Besen durch die Wohnung und vollführt anmutig-inbrünstige Pirouetten, nutzt den Besenstil als Mikrofon und wirft den Kopf in den Nacken. Mit diesem Review soll nicht auf die perfekte Platte für den nächsten Frühjahrsputz aufmerksam gemacht, sondern nur ein packendes Hörerlebnis geschildert werden.

Die neue The Sugars Platte funktioniert nämlich eigentlich überall,
wo man unbeschwert einer Band zu hören möchte.
Im Auto, auf der Tanzfläche, beim Bügel oder beim Joggen.
In jeder dieser Disziplinen hat der Silberling den Hörtest des Autors bestanden und
es ist erstaunlich, wie selbstverständlich der Groove der Tracks in die Beine fährt, obwohl man
die Musik „nur“ zur angenehmen Hintergrund Berieselung zwischengeschaltet hat.
Nimmt man sich Zeit und hört genau hin, so trifft man auf effektive Mischung aus
Garagerock mit Blues und Soul Elementen, zu denen man kaum still sitzen kann.
Das Wechselspiel aus männlicher (Matt Bolton) und weiblicher (Anna Greenaway) Stimme ist ausgewogen und perfekt in Szene gesetzt.
Jeder singt den Part, den die jeweilige Stimme am besten tragen kann.
Passender Weise heißt einer der besten Songs der Platte dann auch gleich Unnamed Duet und markiert
einen der drei Tracks, die den perfekten Einstieg in die Platte bilden.
In der Folge sind alle Songs für die Tanzflächen gemacht und scheuen sich auch nicht davor,
den Hörer mit staubtrockenen Gitarren gegen die Wand zu rocken.
Nicht alle Titel können allerdings das gute Niveau halten, sprich, gerade im Mittelfeld der Platte, fehlen
die Spannung und die Dramatik, die die zwei Stimmen sonst aufbauen können.

Auf der MySpace Seite der Band aus Großbritannien heißt es übrigens:
The Hills are alive with the Sound of the Sugars.
Und das könnte durchaus funktionieren, wenn die Band die Tanzbarkeit der Songs beibehält,
sie aber noch in ihrer Tiefe auslotet, um ihnen eine längere Halbwertzeit zu schenken.
Dann können sie sogar den kühlsten Berg zum auftauen bringen.

Für alle die, die nach einer durchzechten Nacht noch nicht genug haben und nach Hause tanzen möchten,
sei The Curse of the Sugars sehr ans Herz gelegt.

The Sugars – The Curse of the Sugars erscheint am 14. November bei Weekender Records.

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