Der Name Lowell ist nicht nur der Mittelname der Kanadierin Elizabeth Lowell Boland, sondern auch verwandt mit dem Wort „Wolf“ in der französischen Sprache. Ein Tier, dass die Stärke dieser Künstlerin durchaus wiederspiegelt. Diese junge Frau Anfang Zwanzig hat bereits einige Kämpfe überstanden und weiß genau, was sie will. Diese starke Persönlichkeit bildet sich auch in ihrem Debütalbum „We Loved Her Dearly“ ab.
Der Albumtitel bezieht sich auf den Song „I killed Sara V“. Sara Victoria war Lowells Bühnenname als Stripperin. Eine Geldquelle, die sie vor der Musik, nicht ganz freiwillig, in Anspruch nahm. Außerdem steht sie offen zu ihrer Bisexualität, was selbst in angeblich aufgeklärten Gesellschaften in der westlichen Welt noch immer für nicht wenige Menschen ein Problem ist. All dies thematisiert sie auch in ihren Songs, ohne jegliche Berührungsängste. Und wird dabei sehr persönlich und privat, aber ohne verletzlich zu wirken. Musikalisch reicht die Bandbreite von sehr ruhigen, vor sich hin fließenden Songs über quitschsüßen Pop zu Stücken für den Dancefloor. Immer sehr durchdacht und passend zum Thema des Songs.
Besonders beeindruckend ist aber die Stimme dieser jungen Frau. Nicht nur die Offenheit und Ehrlichkeit, die in ihrem Gesang Ausdruck findet. Manchmal ist Lowells Stimme ganz zart und zerbrechlich, manchmal singt sie ihre Wut mit imposanter Kraft und Stärke ins Mikrofon. Und wirkt dabei ohne Ausnahme authentisch und würdevoll. Der Wolf heult mal leise, mal laut, aber er bleibt eben immer ein starker Wolf.
VÖ: Offiziell erscheint das Album am 12.06.15 in Europa via Rough Trade, ist aber bereits seit September 2014 via Arts & Crafts erhältlich. Interview mit Lowell bei musikblog.com Homepage von Lowell
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