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The Black Box Revelation // 21.04.09 // Molotow, Hamburg

The Black Box RevelationZum nunmehr vierten Mal innerhalb kürzester Zeit beehren The Black Box Revelation die Hamburger Musikszene und es scheint, als sei das Duo mittlerweile zu einer festen Institution der Stadt an der Elbe geworden. Eine beachtliche Reputation bestehend aus einem allseits positiv kritisierten Debüt-Album und zahlreichen beachtlich absolvierten Konzerten hat sich die Band bereits erarbeitet. Somit verwundert es wenig, dass wir uns, gemeinsam mit 200 weiteren Zuhörern, gerne vom energetischen Auftritt der beiden Belgier mitreißen lassen.

Bevor wir jedoch in den Genuss einer zum wiederholten Male überzeugenden Darbietung der Jungspunde aus Brüssel kommen, versuchen Themroc. aus Berlin die Stimmung im Molotow erstmalig etwas anzuheizen. Das Publikum, zu diesem Zeitpunkt noch etwas spärlicher vertreten, quittiert die deutsch sprachigen Songs des Quartetts vereinzelt mit Applaus. Stilistisch bewegt sich die Musik in Richtung AC/DC , textlich in Richtung des Jargons von Die Ärzte. Fraglich also, ob die Organisatoren nicht ein etwas glücklicheres Händchen, was die Wahl der Vorband betrifft, hätten beweisen können. Mangelden Einsatz kann man den Berliner indes keinesfalls zum Vorwurf machen.

Während des nun folgenden Umbaus erwecken The Black Box Revelation den Eindruck, als wären sie begierig auf die Bühne zu kommen und wollten dementsprechend möglichst wenig Zeit für einen knappen Line-Check vergeuden.

The Black Box RevelationUm kurz vor 22:00 Uhr beginnen die beiden Herren gewohnt druckvoll. Auf „Love Love Is On My Mind“ folgt „Cold Hands„. Im Gegensatz zur Vorband ist das Molotow nun zum Bersten gefüllt und die Temperaturen beginnen bereits nach den ersten beiden Songs immens zu steigen. Ein Indiz für den Verlauf der folgenden 45 Minuten. Die beiden Bandmitglieder zelebrieren ihre Songs auf, das Publikum vor der Bühne. Sänger und Gitarrist Jan Paternoster wirkt rastlos. Permanent in Bewegung spielt er dennoch sauber und wirkt äußerst präsent. Schlagzeuger Dries van Dijck bearbeitet derweil wie ein Derwisch sein Drum-Set und intoniert kurz nach Beginn des Konzerts „Gravity Blues“ , den bisher größten Erfolg des Duos, der in ihrer belgischen Heimat die Spitze der Charts erklomm. Ohnehin ist das Duo in Belgien äußerst erfolgreich, tourte mit dEUS und kürzlich mit den Eagles OF Death Metal. Die heutige Stimmung im Molotow gibt diesen beiden namenhaften Bands recht, The Black Box Revelation als Support engagiert zu haben. Vereinzelte „Reeperbahn Festival“- Rufe zeugen von einigen Zuschauern, die „Black Box“ im vergangenen Jahr für sich gewinnen konnten. Auf die anschließende Frage, wer sie denn schon einmal live gesehen hätte recken mindestens 60 eifrige Jungen und Mädchen dem nun verschmitzt lächelden Paternoster ihre Hände entgegen. „Das nächste Lied ist „I Think I Like You“ „, benennt der Sänger das anschließende Stück. Trotz ihres noch jungen Alters vermögen die beiden Herren die Stimmungen der Zuhörer erfahren wahrzunehmen und positiv zu beeinflussen. Ohnehin wirken Paternoster und van Dijck äußerst reif und abgeklärt.

The Black Box RevelationWährend sowohl Publikum als auch Band literweise Schweiß in Hamburgs bekanntester „Großraum-Sauna“ vergießen, fliegt das Set vorrüber. Sicherlich steht der Abend vornehmlich im Zeichen des aktuellen Albums „Set Your Head On Fire“ , allerdings streuen die Belgier ebenfalls Songs ihrer ersten EP „Indroducing The Black Box Revelation“ ein.

Nach 40 kurzweiligen Minuten beenden „Black Box“ ihren Auftritt mit „Kill For Peace And Peace Will Die“ sowie dem obligatorischen „Set Your Head On Fire“, dessen hecktisches Bottle-Neck-Solo Paternoster in den ersten Reihen des Auditoriums auf die Seiten seiner Gitarre drischt.

Auseinander gehen wollen Band und Publikum allerdings noch nicht. Jan Paternoster und Dries van Dijck kehren bereitwillig auf die Bühne zurück, verlängern ihren Auftritt um zwei weitere Songs und hinterlassen schließlich ein erschöpft glückliches Publikum.

Wir resümieren trotz des vierten Auftritts binnen kürzester Zeit, dass es schlicht unmöglich ist der Musik des Duos überdrüssig zu werden. Dieser bluesige Indie-Rock begeistert und animiert gleichermaßen. Dabei verwundert es wenig, dass die Resonanz des hamburger Publikums stetig steigt. Wir haben den Festival-Termin der Beiden beim diesjährigen Dockville indes notiert. Bei diesem Anlass werden wohl einige weitere Zuschauer zustimmend auf die Frage antworten, ob sie bereits einmal Gast eines Konzerts von The Black Box Revelation waren.

Fotos des Abends findet Ihr hier.

The Black Box Revelation weiterhin auf Tour.

23. Apr. 09 Köln – Gebäude 9

24. Apr. 09 München – Atomic Café

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