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IAMX – Kingdom Of Welcome Addiction

Was ist eigentlich aus den Sneaker Pimps geworden? Die Frage stellt man sich bis heute, selbst wenn man seit den Neunzigern nichts mehr von ihnen hören durfte. Homepage und Myspace sind aktiv, aber es passiert musikalisch nichts. Vielleicht liegt es daran, dass der Kopf hinter der Band, Chris Corner, nun die vollkommene Erfüllung in seinem Soloprojekt IAMX gefunden hat. Hört man sein aktuelles Album „Kingdom Of Welcome Addiction“, glaubt man das zumindest gern.

„Kingdom Of Welcome Addiction“ ist bereits das dritte Album von IAMX. Und das hört man auch heraus, denn ist sein bisher Bestes. Selbst wenn der gebürtige Brite sich auf der Bühne stets hinter einer Maskerade aus androgynem Glamour versteckt – Sein Sound ist unerwartet unfreaky, überraschend bodenständig. Seine Musik basiert auf dunklem Synthesizer-Pop. Je nach Stimmung des jeweiligen Songs wird dann noch mit Electronica- und Rock Aspekten herumgetüftelt, bis sich am Ende elf Songs für das Album ergeben haben, die jeder für sich ausgezeichnet hörbar sind, aber auch im Gesamtkontext Sinn ergeben. Die beiden Richtungen des Albums lassen sich anhand zweier Songs gut darstellen: „I Am Terrified“ wirkt groß und räumlich, eine wahre Rocknummer eben. Betrachtet man den Outro-Track „Running“, baut sich hingegen eine ganz andere Klangwelt auf. Der Song basiert auf einem Pochen, das dem eines Herzschlags ähnlich ist und wird nur vereinzelt durch Klavier- und Gitarrenparts aufgewertet.

Doch was die Musik erst zu dem macht, was sie ist, ist die Stimme von Chris Corner. Er reizt den Gesang gern in höhere Tonlagen aus, kann aber genau so gut flüstern und im zärtlichen Gesäusel seine männliche Seite zeigen. Was die Texte angeht, stehen immer zwei Themen im Mittelpunkt seines Schaffens: Rausch und Liebe. Bei „Kingdom Of Welcome Addiction“ sieht das nicht anders aus. Das ist manchmal schon knapp am Kitsch vorbei, doch man hört ihm stets gern zu.

Seien wir doch ganz ehrlich: Wer solo so wundervolle und einnehmende Musik herbeizaubern kann, dem können vergangene Projekte auch einfach mal ziemlich egal sein. Wir sind pro Soloprojekt!

We are X!


VÖ: Am 15.05.2009 auf 61seconds.

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